Die «Torre»-Betreiber haben zusätzliche Räume im Hochhaus gemietet, um Küche und Büro zu erweitern. Diese Pläne lassen sich allerdings nicht so schnell realisieren, wie erhofft.
Vor elf Jahren eröffnete das Restaurant Torre im zehnten Geschoss des Hochhauses an der Rütistrasse 3 – mit Blick aus rund 50 Metern auf Altstadt und Ruine Stein. Im neunten Stock hat die AK Gastro & Event GmbH als Betreiberin des «Torre» bereits 82 Quadratmeter Fläche gemietet. Die Fleischspezialitäten werden auf dem Grill im Restaurant zubereitet, die Beilagen in der Küche einen Stock tiefer. Ein Warenlift sorgt für den schnellen Transport nach oben.
Vor einigen Monaten ergab sich für die «Torre»-Betreiber die Gelegenheit, die restlichen Räumlichkeiten im 9. Stock, auch rund 82 Quadratmeter, zu mieten. Damit bestand die Möglichkeit, die «längst ersehnte Erweiterung der Küchen- und Lagerlandschaft» zu realisieren, wie sie auf Facebook schreiben.
Die kurze Umbauphase wäre im Sommer angedacht gewesen, muss nun aber verschoben werden. Der Grund: «Da nun aber aus Gründen der aktuellen Lage gewisse Einrichtungen und Gerätschaften nicht geliefert werden können, macht der Umbau zum jetzigen Zeitpunkt aus verschiedensten Gründen keinen Sinn.»
Peter Albiez, dem das «Torre» zusammen mit Tobias Koller gehört, sagt auf Anfrage: «Es gab Verzögerungen bei der Planung und Realisation der Lüftung. Dies mitunter aufgrund der heute vorgeschriebenen Wärmerückgewinnung. Fakt ist: Wir sind beim Umbau der Küche darauf angewiesen, dass dieser in kürzest möglicher Zeit realisiert werden kann.» Ohne Küche hätte das «Torre» ein eingeschränktes Angebot.
«Diese Unsicherheit aufgrund der Lieferengpässe und die aktuelle Teuerung machen es unmöglich, serös planen zu können. Man befindet sich in extremen Abhängigkeiten – finanziell und terminlich», so Albiez weiter. Ob die Lieferengpässe der Pandemie oder dem Ukraine-Krieg geschuldet sind, könne er nicht sagen.
Den Umbau während der Pandemie zu realisieren, wäre natürlich ideal gewesen. Aber damals waren die Büroflächen noch belegt. «Als wir von der Kündigung des Vormieters erfahren haben, sind wir gleich bei der Vermieterin vorstellig geworden», erzählt Albiez.
Das «Torre» sucht nun gleich für rund ein Jahr eine Untermieterin für 70 Quadratmeter Bürofläche. «Jetzt für den Umbau zu schliessen, wäre die denkbar schlechteste Variante gewesen», führt Albiez aus. «Wir haben im Frühling eine umsatzstarke Zeit.» Der Umbau soll stattfinden, sobald sich die Lage stabilisiert habe – vielleicht sogar während der Badenfahrt im August 2023. Das würde Sinn machen, weil «das ‹Torre› ja etwas abseits des Geschehens liege».
Aktuell laufe es im «Torre» sehr gut, erzählt Peter Albiez. Auf die Pandemie angesprochen, sagt er: «Die Normalität ist zurück. Die Stimmung in unserem Restaurant ist unglaublich schön.»
Verdaut haben die Wirte auch die finanziellen Folgen der Pandemie. Albiez führt aus: «Während der Pandemie hatten wir als Gastronomen Mehrkosten und mussten von unserem Polster leben. Aber wir haben uns sehr gut vom Bund unterstützt gefühlt mit den Fixkostenbeiträgen und den Kurzarbeitsentschädigungen. Auch unsere Vermieterin ist uns während der Pandemie grosszügig entgegengekommen.»