Der Stadt Baden fehlt es an Fussballplätzen. Thomi Bräm (Mitte) will das ändern. Sein Vorschlag soll das Stadion Esp entlasten und Möglichkeiten für neue Aktivitäten wie Beachsoccer bieten.
Fussball gehört zu den beliebtesten Sportarten der Welt. Auch in Baden ist der Boom ungebrochen. Derart, dass die Kapazität der Rasenplätze schon vor Jahren erreicht wurde. 2020 führte die Sportkommission aus, dass die Stadt Baden im Verhältnis zur Anzahl Fussballmannschaften im gesamtschweizerischen Vergleich über zwei Fussballplätze für 11er-Fussball zu wenig verfügt.
Deshalb ist gemäss dem Gemeinde Sportanlagen Konzept der Stadt (GESAK) ein Ausbau langfristig nicht zu umgehen. Ein Vorschlag im entsprechenden Konzept ist der Bau eines zweiten Kunstrasens, der ganzjährig nutzbar sei und somit auch die hohe Hallenauslastung im Winterhalbjahr entschärfen würde.
Das will Einwohnerrat Thomi Bräm (Mitte) nun vorantreiben. In einem entsprechenden Vorstoss stellt er seine Idee einer Sportanlage im Kappelerhof vor. Diese soll demnach am Standort des heutigen kleinen Rasenplatzes neben der Turnhalle am Kornfeldweg zustandekommen. «Das neue Vereinszentrum soll neben den sportlichen Aktivitäten mit einem öffentlichen Restaurant auch als Quartiertreffpunkt dienen und die Quartieridentität stärken», schreibt Bräm.
Bräm legt die aktuelle Situation wie folgt dar: Der bestehende Fussballplatz im Kappelerhof kann lediglich für Trainings und Spiele im Juniorenbereich genützt werden, da er nicht über die verlangten Ausmasse verfügt. Daher muss die Aktivmannschaft des FC Kappelerhof ihre Spiele im Stadion Esp austragen, was die Auslastung zusätzlich erhöht.
Aufgrund dieser Ausgangslage bittet Bräm den Stadtrat nun zu prüfen, wie im Kappelerhof ein Zentrum für aktive Sportvereine entstehen kann. Gleichzeitig stellt Bräm einen eigenen Vorschlag vor: Der bestehende Fussballplatz im Kappelerhof soll um zirka 30 Grad gedreht und in einen reglementarisch korrekt gebauten 11er-Fussballplatz aus Kunstrasen mit den nötigen Sturzräumen, Beleuchtung und Matchuhr umgebaut werden. So sollen Spiele der Amateurliga und Juniorenspiele ausgetragen werden können.
Weiter soll ein Klubhaus für die Fussballvereine Team Limmattal und FC Kappelerhof sowie weitere Vereine gebaut werden. Dieses soll ein Restaurant, Toiletten, Lift, Materialräume, eine kleine Zuschauertribüne auf dem Dach sowie einen Gymnastiksaal enthalten, der auch als Versammlungsraum dienen kann. Die Umkleidekabinen und Duschen sollen weiterhin in der Turnhalle genützt werden können.
Bräms Entwurf enthält ausserdem eine Lärmschutzwand entlang des bestehenden Gitters, ein Beachsoccer Stadion mit internationalen Turniermassen sowie einen kleinen Hartplatz und ein eingeschossiges Parkdeck unter dem Fussballplatz, verbunden mit einem Lift und direktem barrierefreiem Zugang zum Klubhaus.
Die entsprechende Parzelle, auf welcher der Fussballplatz Kappelerhof liegt, ist im Besitz der Einwohnergemeinde Baden. Die Parzelle nebenan ist in Privatbesitz und müsste hinzugekauft werden. «Durch die Lage in der Klus und durch den hohen Waldanteil verfügt die Stadt Baden ansonsten praktisch über keine Baulandreserven mehr, um weitere dringend benötigte Fussballplätze zu bauen», argumentiert Bräm.
Der Einwohnerrat sieht darum in seinem Vorschlag diverse Vorteile. Zum einen handle es sich dabei um die kostengünstigere Lösung als der Bau einer neuen Turnhalle. Zum anderen würde eine Sportanlage im Kappelerhof einige bislang ungelöste Probleme entschärfen.
So könnten das Stadion Esp wie auch der durch den FC Kappelerhof benützten Rasenplatz in der Aue und die Hallensituation entlastet werden, ist der Einwohnerrat überzeugt. Ebenfalls würde die heutige Situation mit dem beschränkten Zugang zur WC-Anlage im Schulhaus Kappelerhof durch Toiletten im neuen Klubhaus gelöst. Weiter könne das unterirdische Parkdeck helfen, den gesamten Bedarf an Parkierungsmöglichkeiten für das Quartier Kappelerhof und die Sportanlage zu decken.
«Mit diesem Vorschlag werden gleich mehrere Lösungen für verschiedene Herausforderungen kombiniert», sagt Bräm auf Anfrage. «Weil wir einfach zu wenig Land haben, braucht es solche eleganten Ideen.» Jahrelang habe er am Projekt gefeilt und bezeichnet es jetzt als Herzensangelegenheit. Schliesslich sei er acht Jahre lang in der Sportkommission der Stadt Baden und aktuell noch als Vereinspräsident vom Fussballklub Team Limmattal tätig.