Die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen schlossen das Jahr 2021 aufgrund Einschränkungen durch die Coronapandemie mit einem negativen Geschäftsergebnis – auch der Betrieb der neu elektrifizierten Linie 5 lief nicht nach Gusto. Dennoch sind weitere Linien mit E-Bussen in Planung.
Die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden Wettingen (RVBW) haben im Jahr 2021 rund 11,2 Millionen Passagiere transportiert. Das ist ein Plus von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wegen der Coronapandemie blieb die Zahl aber auch im vergangenen Jahr weiterhin unter dem Niveau von 2019 mit 14 Millionen Fahrgästen. Die RVBW schlossen das Geschäftsjahr 2021 mit einem Verlust von rund 1,1 Millionen Franken (Vorjahr: minus 673’392 Franken).
An der Generalversammlung von vergangener Woche genehmigten die Vertreter der Aktionärsgemeinden die Jahresrechnung einstimmig. Zum letzten Mal wurde diese von Verwaltungsratspräsident Lorenz Höchli eröffnet, der seit Start der Aktiengesellschaft im 2000 Mitglied des Gremiums war, davon sieben Jahre als Präsident. Er übergab das Steuer nun an Erik Christian Aslaksen.
Stefan Kalt, Direktor der RVBW, berichtete an der GV über die Umsetzung der E-Bus-Strategie. Ende 2019 war der erste reine Elektrobus im Kanton Aargau bei den RVBW auf der Linie 8 (Wettingen-Neuenhof) eingeweiht worden. Der für zwei Jahre zu Testzwecken gemietete Bus von Scania habe sämtliche Erwartungen erfüllt. Für die RVBW sei der Elektrobus eines der zuverlässigsten Fahrzeuge im gesamten Fuhrpark, so Kalt.
Aufgrund dieser Erfahrungen wurde bereits das Scania-Nachfolgemodell der neusten Generation bestellt. Dieses wird in den nächsten Wochen auf der Linie 8 zum Einsatz kommen.
Im Juni 2021 hatten die RVBW mit der Elektrifizierung der Linie 5 (Ennetbaden-Baldegg) mit vier Fahrzeugen des Lieferanten Hess gestartet. In zwei davon wäre eine neue Halbleitertechnologie zum Einsatz gekommen, mit der eine grössere Reichweite erwartet wurde. Dieses «Roadrunner»-Projekt musste aber wieder eingestellt werden, da die neu entwickelten Halbleitermodule der Belastung nicht standhielten. In allen vier Fahrzeugen musste auf die konventionelle Technologie zurückgegriffen werden.
Software und Batterie-Probleme führten dazu, dass es im laufenden Betrieb zu grösseren Störungen kam. Heute seien die Busse mehrheitlich auf Kurs, aber noch immer werden regelmässig Software-Updates geladen.
Die nächsten Linien, die elektrifiziert werden, sind die 1 (Würenlos – Gebenstorf) und die 2 (Spreitenbach – Untersiggenthal). Aktuell werden mit den betroffenen Gemeinden Gespräche für den Bau von Ladestationen an den Endhaltestellen geführt.