Quartiere in Baden
Baden: Zehn Quartiere, zehn Lebensstile

Der Platz in der Stadt Baden wird enger, die Bevölkerung nimmt zu. Auf zehn Rundgängen nehmen wir alle Stadtquartiere und ihre Bewohner unter die Lupe.

Andreas Fahrländer
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Die Stadt Baden besteht aus zehn Quartieren.

Die Stadt Baden besteht aus zehn Quartieren.

Badener Tagblatt

Die Stadt Baden wächst. Bis 2040 gehen die Planer von einer Bevölkerungszunahme um 34 Prozent oder 6300 Personen aus. Auch die Zahl der Beschäftigten könnte noch einmal um 30 Prozent zunehmen. Heute hat Baden rund 19 200 Einwohner – und 29 700 Arbeitsplätze. Zudem hat die Stadt eine starke Zentrumsfunktion für die ganze Region. In Baden geht man ins Kino, in die Museen, zur Schule, einkaufen, auswärts essen oder in den Ausgang. Der Platz wird enger, die Bebauung wird dichter, es braucht gute und nachhaltige städtebauliche Lösungen.

Die Stadtverwaltung begleitet diesen Prozess eng mit ihren Planungsberichten und Leitbildern. Im städtischen Planungsleitbild 2026 steht unter anderem folgendes Ziel: «Die Quartiere sind in ihrer jeweiligen Eigenart gestärkt und bieten Raum für unterschiedliche Lebensstile.» In einer zehnteiligen Serie gehen wir deshalb auf Spurensuche in den Quartieren. Wir fragen, wie die Badenerinnen und Badener leben, wie die Quartiere sich unterscheiden und wie sie sich entwickeln. Dättwil ist dabei exemplarisch: Das kleine Bauerndorf ist in wenigen Jahrzehnten zu einem Stadtteil mit über 3000 Einwohnern und 7000 Arbeitsplätzen geworden. Das entspricht nur teilweise dem, was in der Planungseuphorie der 1960er-Jahre als Ziel gesetzt wurde.

Die Stadt Baden besteht aus zehn Quartieren.

Die Stadt Baden besteht aus zehn Quartieren.

Badener Tagblatt

Ein Grund für die Eingemeindung von Dättwil 1962 waren die engen Platzverhältnisse in der Badener Limmatklus. Die Stadt brauchte dringend Bauland, nachdem das weitläufige Haselfeld fast vollständig zum Industriequartier geworden war. In Dättwil gab es grosse freie Flächen, hier konnte man auf der grünen Wiese planen. 1966 wurde ein Ideenwettbewerb für einen Masterplan Dättwil ausgeschrieben. Das Brugger Planungsbüro Metron gewann den Wettbewerb mit dem Projekt «Rosinante».

Dättwil sollte zur Idealstadt mit 8000 Einwohnern, mit Hochhäusern, Geschäften und 5800 Arbeitsplätzen werden. Doch es kam anders: Unter anderem die Ölkrise 1973 machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Nur das «Rüteli», das BBC-Forschungszentrum und Teile des Strassennetzes sind dank dem Masterplan entstanden. Mit dem Dättwiler Galgenbuck hat Baden heute die letzte grosse Baulandreserve. Auch dafür gibt es längst einen Masterplan.