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Eine Einsprache gegen die Schulhausplatz-Sanierung wurde gerade noch rechtzeitig an das Verwaltungsgericht weitergezogen. Jetzt spricht Daniel Wind von der IG Lärmschutz Chrüzliberg offen über seine Schulhausplatz-Beschwerde.
«Die Beschwerde an das Verwaltungsgericht ist am zweitletzten Tag der Frist eingereicht worden, und nicht am letzten», korrigiert Daniel Wind die offizielle Verlautbarung vom vergangenen Dienstag.
Der Präsident der IG Lärmschutz Chrüzliberg, die als letzte Einwenderin gegen das Schulhausplatz-Projekt verblieben ist, erklärt, dass er nämlich erst am zweitletzten Tag der Auflage vollständige Akteneinsicht erhalten habe. Damit habe man erstmals die genauen Pläne studieren können.
Daniel Wind macht gleich klar, worum es geht: «Um die Lebensqualität der Anwohner in den vom Verkehr betroffenen Quartieren. Sie war nie ein Thema.»
Aus seiner Sicht hätte das Gesamtprojekt Baden Zentrum als Gesamtes beurteilt werden müssen. Doch dazu habe nie Gelegenheit bestanden. Nun müsse es in seinen Einzelteilen angesehen werden, erklärt Wind.
So soll der Schulhausplatz in Baden aussehen:
Darum setzt die IG mit ihrer Kritik bei verschiedenen Punkten der Verkehrsführung der Velofahrer und Fussgänger an. Die angebotenen Veloverbindungen seien weder attraktiv noch kurz und direkt oder unterbruchfrei, wie es der Einwohnerrat gefordert habe, kritisiert Wind, der sich enttäuscht darüber zeigt, dass kaum ein Vorschlag der IG Pro Velo aufgenommen worden sei: Kein Velo-Bypass, zu wenig Platz für breitere und weniger steile Rampen zur Fussgängerebene, das seien einige negative Beispiele.
Wäre frühzeitig die Situation auf den Eingangsachsen mitbeurteilt worden, hätte dies zu einem andern Projekt geführt. Das Projekt ‹Neugestaltung Schulhausplatz› ist teuer, löst keines der wirklichen Probleme und macht den Siedlungsraum der Stadt Baden definitiv kaputt», so kommentierte Wind schon vor vier Jahren im Abstimmungskampf um die Schulhausplatz-Vorlage.
«Das vorliegende Behördenprojekt ist ein Flickwerk von Kompromissen: Allen Lobbygruppen wurden stellenweise ‹Geschenke› gemacht; aber durchgängige, gute Lösungen fehlen.»
So umschrieb Daniel Wind bereits vor einigen Jahren auf seiner «Schulhausplatz»-Homepage die Situation um die Neugestaltung des Schulhausplatzes.
Daniel Wind gilt als Analytiker in Planungsangelegenheiten. Er hat sich bereits mehrmals in Bau- und Planungsangelegenheiten engagiert. Doch oftmals – so wie es scheint auch diesmal – kamen seine Einwände zu spät.
Ihm gehe es weder ums Verhindern noch ums Verzögern. Er möchte das Projekt aber dort verbessern, wo es nötig sei, wo es von den Projektverantwortlichen der Stadt nicht mit genügend Nachdruck verlangt worden sei. Ein Gespräch mit den Behörden ist bereits angesagt.
Der Jurist aus Baden ist zudem im Vorstand der Lärmliga Schweiz. Lärm ist eines seiner wesentlichen Themen, darum liegt ihm der nichtmotorisierte Verkehr am Herzen. Auch beim Schulhausplatz-Projekt hat er sich für die Interessen der Velofahrer und der Fussgänger eingesetzt.
Wind wurde im Jahr 2011 von der GLP für die einwohnerrätliche Begleitkommission «Baden Zentrum/Schulhausplatz» nominiert.
Er sei ein sehr guter Kenner der Materie und darum als zusätzliche Fachperson von politischer Seite für diese Kommission geeignet, argumentierte damals die Partei. Darum habe sie ihn und nicht ein Einwohnerratsmitglied für diese Kommission nominiert. Laut Sander Mallien (GLP-Fraktionschef) sei Wind zahlendes, aber nicht aktives Parteimitglied.