Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Vorstand der FDP Baden zählt zwölf Personen, wovon deren Neun in der Juristerei oder im Finanzsektor tätig sind – gerade mal ein Unternehmer ist vertreten. Umgekehrt figurieren auf der Liste der CVP-Einwohnerratskandidaten Personen, die man eigentlich eher bei der FDP vermuten würde. Wieso ist die CVP Baden näher beim Gewerbe als die FDP?

FDP-präsident Matthias Bernhard sagt: «Wir achten darauf, innerhalb der Partei eine gute Durchmischung zu haben.» Denn es sei in der Tat ein Problem – und zwar nicht nur auf lokaler Ebene – wenn die FDP nur auf Anwälte, Banker oder Architekten reduziert würde. «Was natürlich nicht heisst, dass diese Personen bei uns nicht willkommen wären, auch diese Berufsgruppen brauchen eine politische Heimat.» Doch die FDP sei bemüht, wieder mehr KMUler, Unternehmer und Personen aus dem Gewerbe für ihre Partei zu gewinnen.

Engagement gefragt

Bernhard zeigt sich erfreut, dass es der FDP im Hinblick auf die Einwohnerratswahlen gelungen sei, insbesondere jüngere Personen für eine Kandidatur zu gewinnen. «Generell stelle ich aber fest, dass die Hemmschwelle, sich für die Politik zu engagieren, immer grösser wird.» Als Grund, weshalb der CVP Baden verhältnismässig viele Unternehmer angehören, vermutet Bernhard: «Das ist historisch gewachsen. In der Tat würden einige der älteren CVP-Mitglieder wohl eher zur FDP passen.» Er könne sich das nur damit erklären, «dass die CVP vor vielen Jahren einfach einen sehr guten Job gemacht hat und aktiver auf Unternehmer zugegangen ist».

Diese Vermutung teilt auch CVP-Präsident Matthias Gotter: «Das ist wohl tatsächlich historisch gewachsen.» So sei etwa schon sein Grossvater Fritz Zumsteg, damals bei der BBC tätig, Stadtrat gewesen. Gleichzeitig zeigt sich Gotter erfreut, dass der CVP der Generationenwechsel- bzw. -übergang gut gelungen sei. «Dass wir Kandidierende wie etwa Karim Twerenbold, Simon Binder oder Sarah Wiederkehr als Einwohnerratskandidaten gewinnen konnten, zeigt, dass wir in der Partei gute Arbeit leisten», sagt Gotter.

Insbesondere sei er sehr froh, dass sich der CVP-Vorstand aus allen möglichen Berufsgattungen – auch aus Juristen –zusammensetze.