Der Badener Kantischüler und seine Familie haben die Aufenthaltsbewilligung F bekommen. Die Familie Gnagne ist vorläufig in der Schweiz aufgenommen. «Ich bin sehr erleichtert, dass ich nun endlich einen Ausweis habe», sagt Emmanuel Gnagne.
Vor zwei Jahren begann die Geschichte um Emmanuel Gnagne. Der Kantonsschüler aus Baden und seine Familie sollten ausgeschafft werden – zurück in die Elfenbeinküste (die az berichtete). Nun hat die ivorische Familie die Aufenthaltsbewilligung F bekommen. Das heisst, Familie Gnagne ist vorläufig in der Schweiz aufgenommen. Der Ausweis von Emmanuel Gnagne ist für einige Monate gültig, kann aber immer wieder verlängert werden. «Ich bin sehr erleichtert, dass ich nun endlich einen Ausweis habe», sagt Emmanuel Gnagne. Das nächste Ziel ist die Aufenthaltsbewilligung B. «Die brauche ich, damit ich ins Ausland kann», sagt Gnagne. Dies werde vor allem im vierten Jahr der Kantonsschule aktuell, wenn es um die Maturareise gehe.
Nachdem die Familie den ersten Termin im Juli 2010 nicht wahrgenommen hatte, kam die Mutter in Ausschaffungshaft (die az berichtete). Der zweite Ausschaffungstermin war auf einen Samstag im September desselben Jahres angesetzt. Zahlreiche Schüler und auch Badens Vizeammann und Nationalrat Geri Müller haben sich für Gnagne eingesetzt – auch eine Petition wurde gestartet, und in der Kanti wurden über 1000 Unterschriften gesammelt. Der Ausschaffungstermin wurde dann auf unbestimmte Zeit verschoben und die Mutter aus der Haft entlassen.
Das Härtefallgesuch, das vom Verein Netzwerk Asyl Aargau letztes Jahr gestellt wurde, hatte das Amt für Migration und Integration abgelehnt. Der Antrag, der dann an das Bundesamt für Migration gestellt wurde, wurde jetzt, über ein Jahr später, angenommen.
«Nun bietet sich die Möglichkeit von Integrationsmassnahmen», sagt Patrizia Bertschi, Präsidentin des Vereins Netzwerk Asyl Aargau . «Zuständig dafür ist die Anlaufstelle Integration, die mit den Betroffenen Pläne für die Integration aufstellt – wie zum Beispiel das Besuchen von Deutschkursen.»
Mit der Aufenthaltsbewilligung können sich die Familienmitglieder Arbeit suchen. «Meine Geschwister sind momentan auf der Suche nach einer Lehrstelle», sagt Gnagne. Seine Mutter und die älteste Schwester besuchen Kurse, um noch besser Deutsch zu lernen. «Wir achten jetzt sehr darauf, dass wir die Punkte erfüllen, die für die B-Bewilligung verlangt werden», sagt der 21-Jährige aus der Elfenbeinküste. Zurzeit besucht er die dritte Klasse der Kantonsschule. Danach möchte Emmanuel Gnagne an der Uni studieren.