Es sind zwei komplexe und umfangreiche Strategiepapiere, die der Einwohnerrat an seiner Dezembersitzung behandeln wird. Es geht um die familienergänzende Betreuung, die in den vergangenen Jahren im Rat wiederholt zu reden gegeben hat.
Jetzt legt der Stadtrat die Strategien für die Betreuung Vorschulkinder sowie für die Betreuung von Kindergarten- und Primarschulkindern (Tagesbetreuung) vor.
Angebote sollen erweitert werden
Mit den Strategien soll ein qualitativ gutes, bedarfsgerechtes Angebot erreicht werden. Ziel sei, so Stadträtin Daniela Berger, dass alle Eltern, die für ein Kind ein Betreuungsangebot möchten, dieses erhalten. «Es soll möglich sein, für Vorschulkinder innert sechs Monaten einen Platz zu bekommen», ergänzt Berger. Die vier Gemeinden Baden, Ennetbaden, Obersiggenthal und Wettingen arbeiten weiter zusammen und wenden die gleichen Grundsätze für die Berechnung der Elternbeiträge an. Von den zurzeit 427 Krippenplätzen in den vier Gemeinden seien derzeit nur gerade 112 subventioniert, erklärt Berger. Zukünftig sollen alle Eltern in den Genuss von Subventionen für die Betreuung ihrer Kinder kommen. Die heutige Kontingentierung der subventionierten Plätze wird abgeschafft.
Es wird mit einer wachsenden Nachfrage für Krippenplätze gerechnet. Über höhere Subventionen will man bei den Krippen Anreize schaffen, damit sie mehr Säuglingsplätze anbieten. Neun soll eine zentrale Stelle die Elternbeiträge berechnen. Damit werden die Krippen vom administrativen Aufwand entlastet.
Der Einwohnerrat soll von der Strategie Kenntnis nehmen, die Leitlinien und den Gemeindevertrag genehmigen. Zudem wird ihm ein Verpflichtungskredit von 42300 Franken für die Umsetzung vorgelegt.
Lücken bei den Tagesstrukturen
Die Tagesstrukturen (Betreuung für Kindergarten- und Primarschulkinder) wurden von den Vereinen seit 2009 schrittweise mit einem jeweiligen Mehraufwand von 100 000 Franken jährlich ausgebaut. Ein frei wählbares modulares Angebot steht laut Daniela Berger weiterhin im Vordergrund. Die Strategie mit Leitlinien wurde von der Leiterin der Fachstelle Familie, Brigitte Häberle zusammen mit einer Begleitkommission erarbeitet. Die Strategie zielt in erster Linie darauf ab, Lücken zu schliessen. In den Quartieren Hasel/Martinsberg und Allmend Münzlishausen, wo sich Eltern über mangelnde Betreuungsangebote beklagen, prüft die Stadt, wie die Situation verbessert werden könne. Die Raumfrage stehe hier im Zentrum, sagt Berger.
Die Räume für Tagesstrukturen werden auch in die Schulraumplanung miteinbezogen. Dabei werde man die sich bietenden Synergien nutzen, erklärt Berger. Die drei privaten Trägervereine Dättwil, Meierhof und Kappelerhof wollen fusionieren und damit eine Professionalisierung anstreben. Eine operative Geschäftsstelle wird die Vereine entlasten.
Nebst Leitlinien und Strategiebericht geht auch ums Geld. So soll der Einwohnerrat für das Projekt Fusion der Vereine Tagesbetreuung Dättwil, Kappelerhof und Mittagstisch Meierhof zu einer Trägerschaft sowie für die operative Geschäftsführung im Jahr 2013 einen Verpflichtungskredit von 95300 Franken genehmigen. Weitere 50000 Franken sind für den Aufbau und den Betrieb eines Betreuungsangebotes für die Kindergärten Allmend und St. Ursus vorgesehen.
Einwohnerratssitzung: Dienstag,
4. Dezember, Aula Pfaffechappe