Ennetbaden
Badener Stadtwein: «Die Zeiten des sauren Landweins sind endgültig vorbei»

1000 Flaschen Badener Stadtwein, Jahrgang 2012, gehen als 15. Spezialedition in der Verkauf. An der Künstlervernissage wurde auch das Geheimnis gelüftet, welcher Künstler die Etikette entwerfen durfte. Es ist der Badener Marius Brühlmeier.

Martin Rupf (Text und Foto)
Drucken
Künstler Marius Brühlmeier (l.) und Claudio Arnold, Präsident der Reben- und Trottenkommission, präsentieren die 15. Spezial-Stadtwein-Edition.

Künstler Marius Brühlmeier (l.) und Claudio Arnold, Präsident der Reben- und Trottenkommission, präsentieren die 15. Spezial-Stadtwein-Edition.

Der Anlass wird immer beliebter: Die Rede ist von der Künstlervernissage des Badener Stadtweines. Seit 2002 lädt die Reben- und Trottenkommission der Ortsbürgergemeinde Baden einmal jährlich in die Spitaltrotte in Ennetbaden, wo in Anwesenheit immer zahlreich werdender Gäste jeweils die Etikette der sogenannten Künstleredition des Badener Stadtweins enthüllt wird. Die Etikette der 15. Edition durfte der Badener Künstler Marius Brühlmeier gestalten. 1000 Flaschen – eine Magnumflasche erhält der Künstler selber – der Spezialedition gehen in den Verkauf und sind laut Claudio Arnold, Präsident der Reben- und Trottenkommission, «sofort trinkbar». Es handelt sich um einen Rotwein der Sorte Pinot Noir Barrique, Jahrgang 2012. Für die Spezialedition werden laut Gastgeber und Winzer Jürg Wetzel jeweils die schönsten Trauben ausgewählt und in speziellen Eichenfässern gekeltert.

Auf der Etikette sind fünf Linien zu sehen, die oberen etwas krümmer. Was stellen sie dar? «Als Architekt bin ich in erster Line von der Form der Flasche ausgegangen», erklärt Brühlmeier. Wenn die Flasche stehe, seien die Linien krum. Erst beim Einschenken würden dann vor allem die unteren Linien gerade erscheinen. «Dass ich für die Etikette angefragt wurde und diese nun die 15. Spezialedition ziert, ist für mich eine grosse Ehre», so Brühlmeier.

Der 2015er wird sehr wuchtig

Auch der Badener Stadtammann Geri Müller sprach ein paar Worte zu den Gästen. «Das ist ganz klar ein regionaler Anlass», sagte er in Anspielung auf die Tatsache, dass die Trauben des Barrique von den Reben des Winzers Michael Wetzel in Gebenstorf stammen. In den Verkauf gehen aber nicht nur die 999 Flaschen der 15. Spezialedition, sondern auch die neuen Badener Stadtweine, Jahrgang 2014. Jürg Wetzel attestiert den beiden Jahrgängen 2012 und 2014 einen ähnlichen Charakter. «Beides sind fruchtige, aber auch elegante und feine Weine – typische Pinots.» Auch Kommissionsmitglied Martin Perini kommt beim 2014-er ins Schwärmen: «Dieser erreichte internationale Standards und hat Preise abgeräumt. Die Zeiten des sauren Landweines sind seit geraumer Zeit endgültig vorbei.»

Winzer Jürg Wetzel verrät derweil, was vom 2015er zu erwarten sein wird, dessen Trauben letztes Jahr geerntet wurden. «Er ist wuchtig und wird einen hohen Alkoholgehalt haben. Zu unserer grossen Freude ist er aber auch sehr aromastark.»

Wer die neuen Weine selber kosten und auch kaufen möchte, dem seien die Trottentage Ennetbaden von Freitag bis Sonntag an Herz gelegt. In der Spitaltrotte in Ennetbaden werden verschiedene Badener Stadtweine zusammen mit Weinen der Weingüter der drei Wetzel-Brüder zur Degustation gereicht.