«Fussverkehr Schweiz» hat gestern den neu gestalteten Schlossbergplatz in der Badener Innenstadt ausgezeichnet. Wird der Neugestaltung des Schulhausplatzes zugestimmt, soll auf dem Platz noch mehr Flanierstimmung aufkommen.
Rund 10 Millionen Franken haben Stadt und Regionalwerke AG Baden investiert, weitere 1,3 Millionen hat Werner Eglin mit seiner Immobilienfirma beigesteuert. Herausgekommen ist ein attraktiver städtischer Platz zum Flanieren und Verweilen.
Attraktive Passage geschaffen
«Fussverkehr Schweiz» hat bei der Verleihung des «Flâneur d’Or» an die Gemeinde Naters zehn weitere Orte für realisierte Projekte zugunsten der Fussgängerinnen und Fussgänger ausgezeichnet. Darunter figuriert die im Sommer 2009 vollendete Neugestaltung des Schlossbergplatzes, wie sie aus dem Gestaltungswettbewerb obere Altstadt hervorgegangen ist.
Die Verkehrsbefreiung ermöglichte erst diese Stadtreparatur nach den Plänen der Landschaftsarchitekten Appert und Zwahlen und des Badener Architekten Emanuel Schoop. Der Platz wurde im Sinne des Fussverkehrs umgestaltet. Die Unterführung Blinddarm (Stadtturmstrasse) als Bestandteil des Projekts verwandelte man in eine Ladenpassage. Sie verbindet das Zentrum mit der Seite Bahnhof West und den dahinterliegenden Stadtquartieren.
Platz gewinnt noch mehr, wenn Bus-Verkehr verschwindet
Noch wird die Flanierstimmung durch den regen Busverkehr gestört, der den Platz tangential befahren muss. Wenn der Bus fast oder mittelfristig ganz aus der Innenstadt und der Weiten Gasse verbannt wird, würde der Platz noch mehr gewinnen. Das soll mit der Neugestaltung des Schulhausplatzes und der neuen Busachse Ost auch geschehen, sofern die umstrittene Vorlage am Wochenende vom Badener Stimmvolk angenommen wird.
Räumliche Situation geklärt
Bis in die 60er-Jahre hatte der Hauptverkehr Richtung Brugg über den Schlossbergplatz geführt. Beidseits der Bahnschranke Bruggerstrasse bildeten sich jeweils Autokolonnen. Mit dem inneren Verkehrsring blieb der Platz auch nach der Verkehrssanierung ein unattraktiver Ort. Erst durch das neue Verkehrskonzept liess sich die räumliche Situation klären. Wird die Weite Gasse vom Bus befreit, entstünde eine Flanierzone, die vom Bahnhof bis zum Schulhausplatz reicht.