Schritt für Schritt geht es vorwärts in den Bädern. Nun liegt auch die Baubewilligung für die geplante Klinik für Prävention und Rehabilitation vor – mit einer wichtigen Auflage, der Elefantensaal muss erhalten bleiben. Jetzt werden Alternativen für zehn Zimmer gesucht.
Nachdem die Baubewilligung für das Thermalbad und das Wohn- und Ärztehaus im Frühling vor einem Jahr erteilt wurde, liegt nun auch die Baubewilligung für das Verenahofgeviert vor. In den ehemaligen Hotels Verenahof, Bären und Ochsen soll eine Klinik für Prävention und Rehabilitation mit 78 Zimmern, Therapiezentrum mit Bewegungsbad, Therapie- und Diagnostik und ein öffentliches Restaurant gebaut werden.
Die Baubewilligung hat sich nicht zuletzt so lange hingezögert, weil die Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden als Bauherrin ursprünglich plante, den geschichtsträchtigen Festsaal im 1. Obergeschoss – auch Elefantensaal genannt – für zehn Zimmer zu opfern. Darauf werde nun im gegenseitigen Einvernehmen zwischen Baubehörde und Bauherrschaft zugunsten des Erhalts des Saals verzichtet, heisst es in der Medienmitteilung. «Um gleichzeitig optimale Betriebsabläufe zu garantieren und die denkmalgeschützten Kulturgüter zu erhalten, versuchen wir jetzt zusammen mit den kantonalen und städtischen Behörden eine neue Lösung zu finden und sind optimistisch, dass wir diese schon bald finden werden», sagt Peter Albiez, Marketingverantwortlicher bei der Stiftung.
Fassade wird grösstenteils erhalten
Das Verenahofgeviert wird umgebaut und erweitert, jedoch weitgehend innerhalb der bestehenden, teils kantonal geschützten Kubatur. Will heissen, die Fassen der ehemaligen Hotels werden grösstenteils erhalten bleiben. «Nebst ähnlichen Auflagen wie beim Bad und dem Wohn- und Ärztehaus lautet unsere zentrale Auflage, den Elefantensaal zu erhalten,» sagt CVP-Stadtrat und Bauvorsteher Markus Schneider. Die Herausforderung bestehe nun darin, trotzdem Platz für die erforderlichen zehn Zimmer zu finden. «Wahrscheinlich wird es auf eine kleine Aufstockung hinauslaufen, wobei aber die BNO-Richtwerte eingehalten werden», sagt Schneider.
Nebst des Verenahofgevierts wurde auch die Baubewilligung für die Neugestaltung des öffentliches Raums mit dem Kurplatz als Zentrum erteilt.
Der Bäderkultur-Seele Sorge tragen
Jüngst kamen kritische Stimmen von Historikern und Archäologen auf, wonach man bei der federführenden Stiftung mangelnde Sensibilität in Bezug auf das historische Erbe in den Bädern orte. Demnach wird befürchtet, dem Kulturerbe werde zu wenig Rechnung getragen und somit nicht zuletzt eine grosse Chance im Bereich Marketing verspielt. Die Stiftung möchte diese Befürchtungen offensichtlich entgegentreten, wie aus der Medienmitteilung herauszulesen ist. «Parallel zu den baulichen Fortschritten wird intensiv an den inhaltlichen Themen gearbeitet.» So tausche sich die Bauherrschaft regelmässig mit den städtischen und kantonalen Baubehörden sowie den Vertretern der Archäologie und des Denkmalschutzes aus. «Die Bauherrschaft hat zudem eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Kulturvermittlung im und um das Bäderquartier befasst. Diese ist mit Vertretern der Stadt, mit Architekten, Kultur und Geschichtsexperten hochkarätig besetzt», heisst es weiter. Ein Besuch in den Badener Bädern solle ein umfassendes Erlebnis werden, das nebst den verschiedenen Bade- und Wellness-Attraktionen auch die Einzigartigkeit des Ortes und die Seele der Bäderkultur vermitteln. «Die Herausforderung besteht in einer gelungenen Verknüpfung von moderner Baukunst, neuen Technologien und dem geschichtsträchtigen Geist der verschiedenen Zeitepochen.»
Anfang Jahr sind die Bagger in den Bädern aufgefahren, in den letzten Wochen wurde als erstes das ehemalige Römerbad dem Erdboden gleichgemacht. Als Nächstes sind der Abbruch der Trinkhalle, des Staadhof und des alten Thermalbades geplant. Im Frühsommer soll dann mit den Bauarbeiten für das neue Thermalbad und das Wohn- und Ärztehaus begonnen werden. Der Baubeginn im
Verenahofgeviert ist auf Herbst dieses Jahres vorgesehen. Im Sommer 2019 soll dann das neue Bad in Betrieb gehen; die Eröffnung der Klinik für Prävention und Rehabilitation ist auf Herbst 2019 geplant.