Baden-Zurzibiet
Badi-Sommersaison: Nach dem Top-Saisonstart legte sich der Ansturm

Frühschwimmen, Zeltnacht und fehlende Wasserrutsche: Die Badis in der Region sind mit der Saison im Grossen und Ganzen zufrieden – nur das Wetter hätte in den Sommerferien beständiger sein können.

Carla Stampfli
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Baden-Zurzibiet: Badisaison 2017
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Zeichen gesetzt Terrassenbad Baden
2000 Gäste mehr als 2016 Badi Wiemel
Besucherrekord für die Badi Endingen
Die Badi Klingnau legt gute Zahlen vor

Baden-Zurzibiet: Badisaison 2017

Carla Stampfli

Derzeit planschen im Süden viele Feriengäste im Meer oder im Hotelpool. Hierzulande ist es aber mit dem Bahnenziehen unter freiem Himmel endgültig vorbei. Denn mit dem Regibad in Bad Zurzach hat am 30. September nun auch das letzte Freibad in der Region seine Saison beendet: Rund 300 Gäste schwammen im 26 Grad warmen Wasser ein letztes Mal ihren Kilometer.

Doch welches Fazit ziehen die Badis über die diesjährige Freibadsaison? Wie eine Umfrage des «Badener Tagblatts» zeigt, sind die Badeanstalten grundsätzlich zufrieden. Während mancherorts die Besucherzahlen über dem Durchschnitt liegen, verbuchen einige Freibäder weniger Eintritte als in den Vorjahren.

Das Terrassenbad Baden verzeichnet insgesamt 99'264 Eintritte. «Wir sind mit der Freibadsaison durchs Band zufrieden», sagt Betriebsleiter René Saurenmann. Einziger Wermutstropfen: In den Sommerferien herrschte vor allem unter der Woche schönes Wetter, nicht aber samstags und sonntags. «Eintritte generieren wir hauptsächlich an den Wochenenden.» Nichtsdestotrotz sei die Saison «toll» gewesen. Den Betriebsleiter freut auch, dass es zu keinen schweren Unfällen kam, mit Ausnahme von drei Vorfällen, die auf Stichallergien zurückzuführen waren. «Wir haben einige positive Zeichen setzen können», blickt Saurenmann zurück. Dazu zählt er die freiwilligen rauchfreien Zonen beim Kinderplanschbecken, die neu eingeführt und von den Badegästen gut aufgenommen wurden. Auch das Frühschwimmen, bei dem Wasserratten montags und freitags von sechs bis acht Uhr ihre Bahnen im Sportbecken ziehen konnten, sei gut angekommen. Ob das Pilotprojekt nächstes Jahr weitergeführt wird, dazu kann er keine Auskunft geben: «Das Frühschwimmen ist mit finanziellem Aufwand verbunden. Der Stadtrat wird das Ganze analysieren und zu gegebener Zeit darüber befinden.»

Kurt Müller, Betriebsleiter des Gartenbads «Tägi» in Wettingen, spricht von einer durchschnittlichen Saison. «Wir haben sehr gut angefangen: Die Monate Mai und Juni bescherten uns viele Badigäste.» Danach habe sich der Ansturm gelegt. «Das Wetter war im Hochsommer nicht mehr so konstant wie zu Beginn der Saison.» Bis zum 16. September hat das «Tägi» schliesslich 68'800 Eintritte verzeichnet. Obwohl die Saison nur durchschnittlich war, zeigt sich Müller zufrieden: «Unsere Badi ist sehr weitläufig, umso mehr freut es uns, dass der ganze Sommer unfallfrei verlief.»

Thomas Weber, Betriebsleiter des Hallen- und Gartenbads Obersiggenthal, ist im Grossen und Ganzen zufrieden: «Die Badi verbucht rund 63'800 Eintritte, was rund 2300 weniger sind als 2016.» Nach einem fulminanten Start mit sommerlichen Temperaturen bereits im Mai und Juni habe im eigentlichen Hochsommer ein leichter Einbruch mit weniger heissen Tagen gefolgt. «Somit zählten wir im Juli und August eindeutig weniger Gäste als in der Vorjahresperiode.» Was aber wichtig sei: «Der Betrieb lief reibungslos und ohne Zwischenfälle.»

Die Badi Wiemel in Würenlos konnte dank des fulminanten Starts 20 Prozent mehr Saison-Abos verkaufen. «Mit 38'220 Besuchern kamen rund 2000 Gäste mehr als im Vorjahr», sagt Badmeister Roman Eberhard. Die Zahl sei sehr gut, auch wenn es keine Rekordsaison war. Besonders freue ihn, dass die Sanierung abgeschlossen und bei den meisten Badegästen sehr gut angekommen sei. «Wichtig ist auch, dass es zu keinen grösseren Unfällen kam.»

Deutsche Bäder als Konkurrenz

Das Regibad Zurzach, dessen Saison von Anfang April bis Ende September geht und somit die längste Freibadsaison im Aargau aufweist, zieht insgesamt ein positives Fazit. «Wir hatten keine technischen Störungen und auch der Badebetrieb verlief ohne Zwischenfälle», sagt Badmeister Pascal Henchoz. Was die Gästezahlen betrifft, verbucht das Regibad rund 65'000 Eintritte. Das seien zirka 5000 weniger als in den vergangenen Jahren. Als Grund für den Rückgang fügt Henchoz unter anderem die Konkurrenz der deutschen Bäder an, die etwas günstiger seien. Ein anderer Grund sei, dass die 75 Meter lange Wasserrutschbahn aus Altersgründen im Herbst 2016 abgerissen worden war. «Damit fiel eine Attraktion für Familien weg.»

Das Schwimmbad Klingnau verzeichnet 28'500 Eintritte, 3000 über dem Durchschnitt. «Es war eine schöne Badesaison mit angenehmen Badegästen und keinen schlimmen Zwischenfällen», sagt Badmeister Urs Zimmermann. Auch die Zeltnacht Anfang August, bei dem Campingfreunde ihre Zelte auf der Liegewiese aufstellen und Wasserratten bis 23 Uhr baden konnten, sei ein Erfolg gewesen.

Das Team um Badmeister Kurt Müller hat im Schwimmbad Endingen 14'300 Besucher empfangen können und damit einen Rekord verzeichnet. «Wir sind zufrieden, es war eine gute, kundenfreundliche und vor allem unfallfreie Saison 2017», sagt Müller. Dabei sei das Übernachten mit dem Zelt in der Badi auf grosse Begeisterung gestossen.

«Die Saison hat sehr gut angefangen», zieht Peter Sibold, Badmeister des Schwimmbads Döttingen, Fazit. Danach habe sich das Blatt aufgrund des unbeständigen Wetters in den Sommerferien gewendet. Nichtsdestotrotz registriert Sibold mit 34'500 Eintritten eine der besseren Badisaisons. Auch sei der Badebetrieb normal und ohne Störungen verlaufen.