Im ehemaligen Schuhgeschäft «Pasito» im Badener Mäderhof gibt es bis Ende Jahr Designerobjekte, Kosmetik, Kunst und Schmuck zu kaufen.
Von Seoul direkt nach Baden: Am Samstag in einer Woche schlägt im Mäderhof an der Badstrasse ein neues Pop-up-Geschäft seine Türen auf. Im «Swiss Design Market» wird es bis Ende Jahr Mode, Schmuck, Kosmetik und Keramik von Schweizer Designern geben.
Der Design-Markt wurde vor drei Jahren von Martina Unternährer (37) und Stefan Egli (53) gegründet. Er hat bisher in Zürich, Bern und Luzern Halt gemacht und war auch schon in Hongkong zu Gast.
Jetzt sind Unternährer und Egli gerade einige Tage in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Dort werben sie im Rahmen des Festivals «Zurich meets Seoul» mit ihren Produkten für den Standort Zürich.
«Am nächsten Dienstagmorgen landen wir wieder in Zürich, am Nachmittag holen wir die Schlüssel für den Laden an der Badstrasse ab», erzählt Egli am Telefon. Er freue sich auf die Zeit in Baden.
Das Konzept von Swiss Design Market? «Wir suchen in der ganzen Schweiz leerstehende Ladenflächen, um hochwertiges, modernes Schweizer Design anzubieten», erklärt Egli. «Jetzt möchten wir mit dem Pop-up-Store in Baden ein erstes Mal ausprobieren, wie die Kunden im Aargau darauf ansprechen.»
Egli ist selbst halber Aargauer, wie er sagt, seine Mutter stammt aus dem Fricktal. Er lebt in Zürich, hat aber auch einen engen Bezug zu Baden, da seine Partnerin aus Nussbaumen kommt.
Im Laden in Baden – es ist der achte Pop-up von «Swiss Design Market» – wird es über 3000 Produkte von mehr als 70 Schweizer Anbietern geben. «Wir möchten kleinere, eher unbekannte Marken verkaufen und bekannter machen», sagt Egli.
Bedingung dabei ist, dass die Firmen ihren Sitz in der Schweiz haben. Hergestellt werden die Produkte teilweise im Ausland, sie sollen sich alle im mittleren Preissegment bewegen. «Das billigste Produkt wird vermutlich eine Postkarte für zwei Franken sein», so Egli. Und das teuerste?
«Das dürften die Handtaschen von Envoyage sein. Sie werden in Zürich entworfen, in Europa aus hochwertigem, italienischem Nappaleder genäht und kosten je nach Modell bis zu 850 Franken.»
Das Sortiment des Design-Markts geht von Wohn-Accessoires über vegane Kosmetik und Geschenkartikeln bis zu einem kleinen Food-Angebot mit Wildkräutern oder fair gehandeltem und wild gepflücktem Kaffa-Kaffee aus Äthiopien, der in einer Krienser Kaffee-Werkstatt geröstet wird.
Das 1962 neu gebaute Haus Mäderhof an der Badstrasse 15 gehört seit einigen Jahren der HIG Immobilien-Anlage-Stiftung mit Sitz in Zürich. Schon im Vorgängerbau verkaufte das Schuhhaus Bally fast während des ganzen 20. Jahrhunderts Schuhe, bis der Laden im Jahr 2000 an Pasito überging.
Die Schuhhandelskette Pasito-Fricker mit Sitz in Spreitenbach betreibt derzeit noch 24 Filialen in der Schweiz. Das Schuhgeschäft in Baden war schon länger nicht mehr rentabel und wurde deshalb auf Ende September geschlossen.
Jetzt wird es hier also bald Designerobjekte geben. Derzeit suchen Unternährer und Egli noch Verkaufspersonal, ansonsten sind sie bereit für den Start in Baden: «Wir wollen ein anderes Verkaufserlebnis bieten und etwas über unsere Produkte erzählen», sagt Egli.
«Unsere Kunden sollen merken, dass es modernes Schweizer Design gibt, das auch bezahlbar ist.» Falls das Geschäft in Baden gut laufe, gerade auch in der Weihnachtszeit, könne er sich vorstellen, auch einmal eine feste Filiale zu eröffnen.