Das neue Haus des RPBs eröffnet planmässig am 1. Juli seine Tore – Mit einem eigenen und kostenlosen Shuttle-Bus wird die Reise zum Pflegeheim an schönster Lage für alle möglich gemacht.
In der ehemaligen Privatklinik Sonnenblick bleibt nichts beim Alten: Ärztliche Ambulatorien und Gebärzimmer werden zu Schlafzimmern, Operationssäle zu Therapieräumen und die Wäscherei wird zu einer Lernstätte für die über 60 Lehrlinge des Regionalen Pflegezentrums Baden (RPB). Das neue Haus des RPBs wird seit Anfang Mai für 1,3 Millionen Franken in ein Pflegeheim für Schwerstpflegebedürftige umgebaut.
Ein anspruchsvolles Unterfangen – denn zwei der vier Abteilungen eröffnen offiziell am 1. Juli (az Aargauer Zeitung vom 1. Mai). «Kein Problem», sagt Marc Pfirter, Direktor des RPBs. «Die dazu benötigten 50 Stellen sind besetzt und die Bauarbeiten werden zu 80 Prozent erledigt sein.» Und: Mit dem Hochkraxeln ist jetzt Schluss – das RPB setzt ab dem 2. Juli einen eigenen und kostenlosen Shuttle-Bus für die Öffentlichkeit ein. Wie es derzeit im «Sonnenblick» aussieht – die az nahm einen Augenschein vor.
37 Zimmer und 80 Nasszellen
«Der Lift war kaputt und musste repariert werden», sagt Pfirter. Während der erste Stock nahezu einzugsbereit wirkt, herrscht im zweiten und dritten Stock ein mittleres Chaos. In den Gängen stehen Arbeitsmaterial, Bilder, zahlreiche Betten und Kinderwiegen aus den 60er-Jahren sowie andere Möbel und Geräte, die noch nicht verkauft werden konnten. «Bisher haben wir Inventar in der Höhe von 200000 Franken verkauft», weiss Pfirter. Das Geld werde in neues Mobiliar investiert, denn ausser den Betten könne nur wenig vom Bestehenden übernommen werden.
Die Handwerker arbeiten auf Hochtouren. Während an der Gebäudefassade lediglich Risse repariert werden müssen, wird innen alles umgebaut. «Insgesamt entstehen 37 Schlafzimmer und 80 Nasszellen», erklärt Pfirter. Bei einem grossen Teil der Nasszellen habe man die Türen verbreitern müssen. «Je schwerer der Behinderungsgrad, desto breiter sind die Rollstühle», erklärt er. Auch das Elektrische müsse im ganzen Haus neu verlegt werden. «Wir wollen ein Internet taugliches Haus. Das sei mit Wireless alleine nicht möglich.
RPB schafft total 100 neue Stellen
Ab dem 2. Juli werden die ersten Bewohnerinnen und Bewohner im «Sonnenblick» hausen. Dann hat das RPB zwei von vier Abteilungen eröffnet und 25 Personen vom bestehenden Bewohnergut im Haupthaus in Baden nach Wettingen verlagert. Pfirter ist sich sicher, dass die 25 freien Plätze im «Sonnenblick» schnell belegt sein werden. Es handle sich bei den Patienten um Menschen, die aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes nicht mehr ins normale Leben reintegriert werden können. «Leider gibt es immer noch sehr wenige Plätze für solche Menschen in unserer Region», sagt er. Damit das RPB die beiden Abteilungen überhaupt ab Juli führen kann, mussten innerhalb weniger Wochen 50 Personen rekrutiert werden. «Dies ist uns erstaunlich schnell gelungen», sagt Pfirter. Bis Ende Jahr kämen noch weitere 50 Stellen hinzu. «Der Sonnenblick ist vergleichbar mit einem mittelgrossen Hotel.»
Pfirter wünscht sich, dass der «Sonnenblick» zu einem offenen Haus wird und nicht abgeschirmt von der Öffentlichkeit bleibt. «Da die Bewohner nicht mehr selber am Leben teilnehmen können, wollen wir Leben zu uns ins Haus holen», sagt er. Deshalb stehe das Restaurant zu gewissen Zeiten allen offen, genauso wie die Teilnahme an den jährlich rund 200 geplanten Veranstaltungen.
Bus kostet 250000 Franken
Mit einem eigenen und kostenlosen Shuttle-Bus wird die Reise zum Pflegeheim an schönster Lage für alle möglich gemacht. «Er wird ab dem RPB via Brunnenwiese zum ‹Sonnenblick› hoch- und zurückfahren.» Die verschiedenen Erschliessungseckpunkte und der Zeitplan seien noch nicht festgelegt. Sicher ist: Der Shuttle-Bus verkehrt ab dem
2. Juli. «Kosten wird er uns jährlich rund 250000 Franken», sagt Pfirter. Eine Investition, die sich lohne.