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Am der Baldegg-Schwinget standen sich die stärksten Schwinger der Region gegenüber. Im Ring standen aber auch Nachwuchskämpfer, deren Namen in einigen Jahren die Ranglisten der Grossen prägen werden.
Der Duft von frischem Sägemehl hängt in der Luft, aus den Boxen spielt Ländlermusik. Zwei Männer in braunen Hosen und dem traditionellen Sennenhemd stehen sich gegenüber, stossen und drücken sich hin und her. Plötzlich geht alles ganz schnell: Beine fliegen durch die Luft und mit einem dumpfen Aufprall kommt der Geworfene auf dem Rücken zu liegen. Der Andere hat die Faust zum Sieg erhoben, doch die Erschöpfung ist ihm deutlich anzusehen.
Brauchtum und Traditionen
Auf der Wiese gleich neben dem Restaurant Baldegg herrscht Volksfest-Stimmung. Drei Kreise aus Sägemehl dienen als Kampfarena für die Schwinger, welche vom Publikum angefeuert werden: «Hopp Marco, nümm useloh!», hört man es von der Zuschauertribüne rufen, «jetz häsch en». Die Sonne brennt erbarmungslos auf die Sportler, das Sägemehl klebt auf den verschwitzten Gesichtern und den Kleidern. Dieses wischt nach dem Kampf der Sieger dem Verlierer vom Rücken – so will es die Tradition.
Neben den vielen Schwingfans mischen sich nach und nach auch einige Wanderer und Velofahrer unter die Zuschauer und beobachten gespannt das rege Treiben in der Arena. Gleich nebenan zieht ein junges Kalb die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Es ist der sogenannte «Lebendpreis» für den Sieger des Turniers und wurde vom Aargauer Grossratspräsident Thierry Burkart gesponsert.
Für die Organisation der Veranstaltung zeigt sich der Schwingklub Baden-Brugg verantwortlich. Die Baldegg hat dabei für den Verein eine historische Bedeutung – vor fast 100 Jahren fand an diesem Ort das erste Schwingfest des Klubs statt. Und auch heute noch ist die Folklore und Tradition allgegenwärtig – man scheint von Zeit zu Zeit ganz zu vergessen, dass die Stadt nur wenige hundert Meter entfernt liegt.