Fislisbach
Bassist aus «Giacobbo/Müller» zu Gast in Fislisbach

Der Bassist und Komiker Dani Ziegler präsentierte sein erstes kabarettistisches Soloprogramm. Gastgeberin war die «Kultur in Fislisbach». Ziegler – der griesgrämige Musiker aus der Fernsehsendung «Giacobbo/Müller – präsentierte sich als einen humorvollen Menschen.

Peter Thomann
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Daniel Ziegler in Fislisbach
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Daniel Ziegler in Fislisbach

«Es stimmt nicht, dass ich keinen Humor habe!», verkündete Dani Ziegler gleich beim Betreten der Bühne. Denn aus der Fernsehsendung «Giacobbo/Müller» ist Ziegler bekannt als griesgrämiger Musiker.

Danach präsentierte er ein paar Kabinettstückchen auf dem – seiner Meinung nach – wundervollsten Instrument, dem Elektrobass.

Virtuos erzielte er die verschiedensten Klangfarben und Genres. Dabei bediente er sich Spieltechniken wie tapping und slapping.

Er spielte Akkorde, Basslinien, Melodien und sang dazu. Und all dies liess er orchestermässig parallel ablaufen mithilfe der Elektronik, will heissen, mithilfe der Looping-Technik.

In seinem Soloprogramm unterrichtet Ziegler die Besucherschaft auf lockere Art, wie ein Chart-Hit entsteht. Das beginnt mit den drei Grundelementen der Musik: Melodik – Harmonik – Rhythmik. Bei Liedern kommt zusätzlich noch der Text hinzu. Jedes dieser Elemente behandelte Ziegler im Detail. Bei der Rhythmik liess er die Besucher den Takt richtig klatschen, wie etwa in der Musikgrundschule. Bei der Harmonik bediente er sich der geschichtlichen Jahreszahlen 1654 und 1624 als Eselsbrücken. Dass die Ziffern dieser Jahreszahlen die Folge der Akkordstufen im jeweils gespielten Stück bedeuten, war für die Zuhörer vielleicht etwas schwierig zu verstehen. Aber die Laune im Saal stieg und stieg, was der Künstler auf einem Flipchart aufzeichnete. Genauso stetig wie die Publikumskurve nach oben driftete, so stetig sank diejenige des Musikers. Die beiden Kurven müssten sich die Waage halten, lehrte der Komiker.

Die Aufführung war als Vorpremiere oder «Tryout» gedacht. Am Programm-Skript wird Ziegler noch feilen bis zur eigentlichen Premiere Ende April. Das Programm ziele klar auf Kleinbühnen mit Nähe zum Publikum ab, erklärte der studierte Jazzmusiker. Musikalisch war die Darbietung auf äusserst hohem Niveau. Besonders unterhaltend waren der Einbezug des Publikums, die Mimik, die Gestik und die lockere Präsentation. Eher unbeholfen wirkten diverse Seitenhiebe an die Politik.