Nach jahrelanger Planung soll im Frühling 2021 beim Würenloser Bahnhof mit dem Bau begonnen werden.
Das Bahnhofsareal in Würenlos zählt zu den wichtigsten Entwicklungsflächen im Dorf. Auf dem Areal Grosszelg, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof befindet, plant die «Landi Furt- und Limmattal» seit mehreren Jahren einen Neubau als Ersatz für das in die Jahre gekommene Landi-Gebäude an der Abzweigung von der Landstrasse zum Bahnhof. Dieses wurde inzwischen von der Gemeinde gekauft und dient noch als Asylunterkunft. Die landwirtschaftliche Genossenschaft mit Sitz in Adlikon bei Regensdorf betreibt in Würenlos auch die Agrola-Tankstelle und die Autowaschanlage auf dem Bahnhofsareal.
Letztere werden dem dreigeschossigen Neubau der Landi weichen. Lag im März 2019 noch der Erschliessungsplan «Bahnhof-Landi» im Gemeindehaus zur Mitwirkung auf, so ist es seit Freitag das Baugesuch. In diesem wird auch um den Abbruch der bestehenden Gebäude auf Parzelle 661 ersucht, um Platz zu schaffen für den Neubau inklusive Waschanlage und Tankstelle an neuem Ort. Damit wird sich das Dreieck zwischen SBB-Gleisen, Bahnhof-/Grosszelgstrasse und Grundstrasse stark verändern. Die Landi-Genossenschaft Furt- und Limmattal lässt sich den Bau rund 23 Millionen Franken kosten. Wenn alles reibungslos läuft, soll im März oder April mit den Bauarbeiten gestartet werden. «Das aktuelle Landi-Provisorium im Lagergebäude bei der Tankstelle bleibt offen und wird erst kurz vor der Eröffnung abgebrochen», erklärt Geschäftsführer Peter Ringger. Dort kommt der Parkplatz hin.
Das Projekt hat sich in den letzten zwei Jahren verändert: Zusätzlich sind zwei Obergeschosse für Gewerbe hinzugekommen plus eine Tiefgarage. Im obersten Stock soll es zudem zwei Mietwohnungen geben. Es «ist zwar eine teure Investition, hilft aber dabei, die Ressource Boden zu schonen und den Platz optimal auszunutzen», ist im Geschäftsbericht 2019 zu lesen. Während des Mitwirkungsverfahrens zum Erschliessungsplan «Bahnhof-Landi» habe es diverse Eingaben und Verbesserungsvorschläge gegeben, die in den Plan miteingeflossen sind, sagt Gemeindeammann Anton Möckel (parteilos). Eine Einwendung wurde wieder zurückgezogen. Derzeit liegt der Erschliessungsplan zur Genehmigung beim Kanton.
Einen direkten Zusammenhang mit dem Bau hat der Kredit von 823000 Franken für die Umgestaltung des Knotens Bahnhof-/Landstrasse, der an der nächsten Gemeindeversammlung vom 8. Dezember zur Abstimmung kommt. Nur damit können die Voraussetzungen für die Eröffnung des Landi-Verkaufsladens geschaffen werden. Die Landi Furt- und Limmattal beteiligt sich mit 125000 Franken am Kredit.
Die Umgestaltung sei aber besonders auch für Würenlos eine Erleichterung, sagt Möckel: «So wird der Knoten entlastet und genügend Platz geschaffen.» Vorgesehen ist, statt der heute einspurigen Zufahrt aus der Bahnhof- auf die Landstrasse künftig eine separate Links- und Rechtsabbiegespur bereitzustellen. Dazu müssen aber der Bahnübergang verschoben und die Barrieren versetzt werden. Auch Gleis-Anpassungen sind nötig. Zeitfenster für diese Arbeiten ist im Herbst 2021. Obwohl der Knoten zuerst nur provisorisch erstellt wird, sei der grösste Teil der Kosten nachhaltig investiert, sagt Möckel. Das heisst: «Ein Grossteil der Arbeiten, die ausgeführt werden, kann bei der definitiven Lösung übernommen werden.» Derzeit erarbeitet die Gemeinde mit dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt ein Betriebs- und Gestaltungskonzept für den Abschnitt der Landstrasse, einer Kantonsstrasse, zwischen SBB-Bahnübergang und Kreisel «Ländli». Dieses sei aber frühestens Ende 2023 fertiggestellt.