Bauprojekt
Einwendungsverfahren läuft: Diese Zentimeter bescheren Birmenstorf behindertengerechte Bushaltestellen

Für 480'000 Franken will der Kanton die Bushaltestellen Post und Gemeindehaus umbauen. Damit sie künftig behindertengerecht sind, wird unter anderem das Trottoir angehoben.

Sarah Kunz
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Bei der Bushaltestelle Post in Richtung Dättwil kann das Trottoir wegen des Vorplatzes des Postgebäudes nicht angehoben werden.

Bei der Bushaltestelle Post in Richtung Dättwil kann das Trottoir wegen des Vorplatzes des Postgebäudes nicht angehoben werden.

Bild: Sandra Ardizzone

Der Kanton hat sich als Bauherr und Eigentümer der Kantonsstrassen zum Ziel gesetzt, bis Ende 2023 alle bestehenden Bushaltestellen behindertengerecht umzugestalten. Damit auch Rollstuhlfahrende bei allen Bustüren problemlos einsteigen können, braucht es idealerweise eine 19 Meter lange Haltekante mit einer durchgehenden Höhe von 22 Zentimeter.

Diese Bedingungen sind bei schon länger bestehenden Bushaltestellen jedoch oftmals noch nicht gegeben – auch nicht bei den beiden Haltestellen Post und Gemeindehaus in Birmenstorf. Deshalb werden sie nun umgebaut. Der Kanton investiert dafür knapp 480'000 Franken.

Beide Haltestellen beim Gemeindehaus werden angepasst

Konkret wird die Haltestelle Gemeindehaus in beiden Fahrtrichtungen angehoben – in Richtung Brugg ist dies jedoch lediglich auf 16 Zentimeter möglich. Damit wird zwar kein niveaugleicher Einstieg erzielt, der Einstieg kann aber gegenüber der vorhandenen Situation komfortabler gestaltet werden, heisst es im entsprechenden Bericht des Kantons. Dieser liegt derzeit auf der Gemeindeverwaltung auf.

Die Haltestelle Gemeindehaus wird in beiden Richtungen angepasst, um einen stufenlosen Einstieg komfortabler zu gestalten.

Die Haltestelle Gemeindehaus wird in beiden Richtungen angepasst, um einen stufenlosen Einstieg komfortabler zu gestalten.

Bild: Sandra Ardizzone

In Richtung Dättwil ist eine 15 Meter lange Haltekante mit einer durchgehenden Höhe von 22 Zentimetern geplant, was einen stufenlosen Einstieg bei den ersten drei Türen möglich macht. Der Einstieg bei der vierten Türe ist mit einer Höhe von 16 Zentimetern vorgesehen. Aufgrund der Erhöhung muss auch der Unterstand um 20 Zentimeter angehoben und näher an die Fahrbahn versetzt werden.

Ausserdem wird die Geometrie der Busbucht optimiert und die Haltekante um etwa 80 Zentimeter in Richtung Fahrbahnmitte verschoben. Dies wiederum erfordere eine Verschiebung des angrenzenden Radstreifens sowie eine Verkürzung der Verkehrsinsel bei der Kreiselausfahrt. Letzteres sei erforderlich, um weiterhin eine drei Meter breite Fahrspur in Richtung Dättwil zu gewährleisten.

Haltestelle Post wird nur in Richtung Brugg umgebaut

Die Haltestelle Post wird gemäss den Plänen nur in Richtung Brugg auf 22 Zentimeter angehoben. Auf der gegenüberliegenden Seite lassen die baulichen Gegebenheiten keine Anpassung zu. «Dazu müsste man den ganzen Vorplatz des alten Postgebäudes anpassen», sagt Bauverwalter Christian Furrer. «Bei einer Gesamtsanierung der Kantonsstrasse wird ein Umbau jedoch sicher wieder zum Thema.»

In Richtung Brugg ist bei der Bushaltestelle Post ein Teilausbau mit einer 9,6 Meter langen Haltekante und einer durchgehenden Höhe von 22 Zentimetern vorgesehen. So wird der Einstieg bei den ersten beiden Türen vereinfacht. Im restlichen Bereich wird die Haltekante mit einer Höhe von 16 Zentimetern realisiert. Zudem wird das Wartehaus an dieser Stelle ebenfalls um 15 Zentimeter angehoben.

In Richtung Brugg werden das Trottoir sowie das Bushäuschen der Haltestelle Post angehoben.

In Richtung Brugg werden das Trottoir sowie das Bushäuschen der Haltestelle Post angehoben.

Bild: Sandra Ardizzone

Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich zwei bis drei Monate dauern. Die Strasse wird währenddessen nicht gesperrt, einzig die Haltestellen werden kurzzeitig verschoben. Nächste Woche soll nun eine Begehung mit Vertretern des Kantons stattfinden, um die Anwohner zu informieren. Die Einwendungsfrist für das Projekt läuft noch bis zum 3. November.