Baden
Bauprojekt im «Kappi» verzögert sich – Bauherren verhandeln mit Nachbarn

Der Startschuss für die Überbauung Ifang im Badener Quartier Kappelerhof fällt nicht wie geplant Ende Jahr. Denn die Bauherrschaft verhandelt immer noch mit Nachbarn, die sich am Projekt stören.

Erna Jonsdottir
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Kappelerhof-Überbauung Baden
4 Bilder
... und in Richtung Stadtzentrum Baden, mit der Kapelle Maria Wil im Hintergrund.
An der Bruggerstrasse im Kappelerhof werden vier Gebäude (rot markiertes Areal auf dem Luftbild) abgerissen. Die zwei Gebäude an der Stockmattstrasse 35 und 35A (nicht markiert) sollen erst in der zweiten Phase ersetzt werden.
So sieht es heute an der Bruggerstrasse aus.

Kappelerhof-Überbauung Baden

Zur Verfügung gestellt

Eigentlich hätte der einzige Einkaufsladen im Quartier Kappelerhof im April schliessen sollen. Grund ist die geplante Überbauung an der Brugger- und Stockmattstrasse, für welche diverse Gebäude hätten abgerissen werden sollen. Dazu gehört auch dasjenige, indem sich der Denner befindet – der Quartierladen, der immer noch geöffnet ist.

Was wird nun aus der Frischzellenkur, die von der Bauherrschaft – bestehend aus der gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lägern (Lägern Wohnen) und dem Investor «Baugesellschaft Kappi» (Aarinvest AG, Böttstein und Cityland AG, Baden) – Anfang 2014 ins Leben gerufen wurde? Denn seit dem Mitwirkungsverfahren im November 2014 ist es still um das Projekt, das drei moderne Gebäude mit Gewerberäumen und Wohnungen vorsieht.

«Kommen nicht weiter»

«Wir sind seit dem Mitwirkungsverfahren nicht weiter gekommen», bestätigt Christoph Bernet, Geschäftsleiter von Lägern Wohnen. Es seien diverse Vorschläge aus der Nachbarschaft eingegangen. «Deshalb führen wir nun Gespräche am runden Tisch und suchen gemeinsam nach Lösungen.» Die Bauherrschaft stehe zwar nicht unter Druck. «Trotzdem hoffen wir, dass wir uns finden.»

Er rechne damit, dass dieser Prozess noch etwas Zeit brauche. Woran sich die Nachbarn stören, darüber wollte er sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht äussern.

Wie der aktuellen Broschüre «Euse Kappi» zu entnehmen ist, hat auch der Quartierverein am Mitwirkungsverfahren mitgemacht: Präsidentin Cornelia Haller sorgt sich in der Broschüre nicht nur um den Laden, sondern auch um das Quartierbild. «Wir freuen uns über eine Überbauung und eine Aufwertung», schreibt sie. Es sei aber zwingend, dass sich neue Bauten in vorhandene, schützenswerte Objekte einpassen.

«Der Ifang wurde als schützenswertes Objekt benannt, als gutes Ensemble im aargauischen Heimatstil, entstanden an die europäische Gartenstadtbewegung», so der fett gedruckte Text. Genau diese vielen Kleinsiedlungen im unteren und oberen Kappelerhof würden das Quartierbild prägen. Es müsse trotz unterschiedlicher Baustrukturen eine Homogenität behalten. «Bis heute hat die Stadt Baden unsere Eingabe noch nicht beantwortet», sagt Heller am Telefon.

Ein Indiz dafür, dass sich das Projekt um längere Zeit verzögern wird, ist die Stellungnahme von Thomas Kaderli, Mediensprecher bei Denner: «Der Laden an der Bruggerstrasse bleibt voraussichtlich um mindestens ein Jahr weiterhin geöffnet.» Derzeit würden Szenarien geprüft, um den Standort auch im Neubau weiter zu betreiben. «Wir sind zuversichtlich, eine passende Lösung zu finden», versichert er.