Bauprojekt
Neubau für 2,8 Millionen Franken: So soll der Freienwiler Dorfladen dereinst aussehen

Das Architekturbüro wurde auserkoren und die Visualisierung der Öffentlichkeit präsentiert. Noch ist das nötige Geld für die Dorf AG aber nicht zusammen. Das sind die nächsten Schritte.

Maximilian Karl Fankhauser
Drucken
Der neue Dorfladen ist bei der Kreuzung Dorf- und Badenerstrasse geplant, anschliessend an das frühere Restaurant Eintracht.

Der neue Dorfladen ist bei der Kreuzung Dorf- und Badenerstrasse geplant, anschliessend an das frühere Restaurant Eintracht.

Visualisierung: zvg/Schweizer Hauser Architekten AG

Der Freienwiler Gemeinderat hat der Bevölkerung die Pläne für den neuen Dorfladen vorgestellt. Der bisherige, über 50-jährige Ladenpavillon ist baufällig und soll abgebrochen werden. Im Juni vor einem Jahr wurde deshalb die Dorf AG gegründet, um einen Neubau, der geschätzt 2,8 Millionen Franken kosten wird, finanzieren zu können. Dieser ist einige Meter neben dem heutigen Standort geplant.

Nun haben sich die Verantwortlichen – dazu gehören auch zwei Gemeinderäte – nach einem Auswahlverfahren für einen Projektpartner entschieden: die Schweizer Hauser Architekten AG aus Baden.

Vizeammann Urs Rey (parteilos) ist merklich erfreut darüber, dass nun endlich ein konkreter Projektansatz vorliegt. Im nächsten Monat würden nun mit dem Architekten verschiedene Dorfläden besucht und deren Abläufe studiert. «Es ist ein sehr schlankes Projekt, das darauf ausgelegt ist, dass, wenn möglich, kein oder nur ein kleines Untergeschoss nötig ist», sagt Rey.

Der Grundriss sei unterteilt in eine beheizte Fläche und einen Kaltbereich, der das Treppenhaus, den Lift, Lagerflächen und die Loggias der vier Wohnungen umfasst, die oberhalb des Ladens geplant sind. «Es ist ein Holzhybridbau mit einem Betonkern. Das ermöglicht schlanke Decken und ist unumgänglich, da durch den Gestaltungsplan ein enges Korsett vorgegeben ist und der First das Dach der benachbarten Eintracht nicht überragen darf», so Rey.

Im Projekt werde ausserdem Wert auf ein repräsentatives Erscheinungsbild gelegt, mit Dekoelementen und der Wiederverwendung von Holz vom Schopf, der noch an der Stelle des geplanten Neubaus steht. Zu genau sollen die Pläne aber noch nicht offenbart werden: «Noch muss die Projektidee im Detail ausgearbeitet werden.»

Nicht alle sind vom Projekt überzeugt

Ganz ohne Nebengeräusche war die Gründung der Dorf AG vor einem Jahr nicht über die Bühne gegangen. Einige Personen hatten das Projekt abgelehnt. «Das sind wenige Stimmen und die würden wahrscheinlich noch heute sagen, dass es der falsche Weg sei. Das ist aber nicht überraschend bei einem solchen Projekt», sagt der Vizeammann dazu.

Man müsse bedenken, dass das ein ganz neuer Ansatz sei.

«Es ist verständlich, dass die Vorteile nicht sofort überall einleuchten. Aber nach der klaren Abstimmung in der Gemeindeversammlung ist Ruhe eingekehrt.»

Die Dorf AG ist gemischt finanziert, verschiedene Geldgeber sind eingebunden. Deshalb waren mehrere Abstimmungen nötig. Die Ortsbürgergemeinde stimmte im vergangenen Sommer einer Beteiligung von 150’000 Franken zu, mit 19 Ja- zu zwei Gegenstimmen. Die Einwohnergemeinde votierte kurz darauf klar mit 78 Ja- zu 19 Nein-Stimmen für den Erwerb von Aktien im Gesamtwert von 300’000 Franken.

Die Urabstimmung der bisherigen Dorfladengenossenschaft zur Fusion mit der Dorf AG zeigte mit 114 Ja zu zwei Nein ebenfalls, dass die Bevölkerung hinter dem Dorfladen steht. Auch Privatpersonen haben Aktien gezeichnet: bisher über 200’000 Franken.

Das aktuelle Gesamtkapital von 650’000 Franken sei für die gesamte Projektierung ausreichend, sagt Rey. Im Frühling 2023 soll das Vorprojekt des Baus mit einer Kostensicherheit von plus/minus 20 Prozent an der Generalversammlung vorgestellt werden. Danach entscheidet der Verwaltungsrat über die Auslösung des Projektkredits.

Bei der Kritik gehe es grösstenteils um die Rentabilität des Projekts. «Diesen Bedenken kommen wir entgegen, indem wir vor der definitiven Ausfinanzierung bis zum nächsten Frühling eine intensive Phase der Vorprojektierung durchführen. Auch das Planerwahlverfahren war Teil davon», sagt Rey.

Erst nach dieser Phase, bei der noch keine entscheidenden Kosten anfallen, werde definitiv über die Ausführung beschlossen. «Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir mit dem gewählten Ansatz ein realistisches und lohnendes Projekt angehen», betont Rey.