Seit 25 Jahren führt Peter Sandmeier seine Kleintier- und Vogelpraxis.
Normalerweise behandelt Tierarzt Peter Sandmeier zusammen mit seinem Team von Hunden und Katzen über Kaninchen und Echsen bis zu Schildkröten und Vögeln jegliche Arten von Kleintieren. Auf dem Behandlungstisch befand sich aber auch schon eine Vogelspinne. Seit einem Vierteljahrhundert führt Sandmeier seine Praxis. Zum Berufswunsch des Tierarztes kam der 55-jährige Oberrohrdorfer in erster Linie, weil er Tieren sehr nahesteht, aber auch durch sein verstärktes Interesse an der Medizin. «Mit dem Beruf konnte ich meine Nähe zu Tieren und mein Interesse für Medizin verbinden», sagt der Tierarzt. «Wir hatten früher zu Hause Hunde und Katzen, heute halte ich noch Hühner und Schildkröten. Die Schildkröten, vor allem exotische Arten, sind mein grosses Hobby.» Das Interesse zur Medizin übernimmt Sandmeier von seinem Vater: Er war Zahnarzt.
Sandmeier wuchs im afrikanischen Zimbabwe auf, weil seine Grosseltern vor dem Zweiten Weltkrieg aus Abenteuerlust auswanderten. Mit 14 Jahren kam er mit seiner Familie in die Schweiz. Nach dem Studium der Tiermedizin an der Universität Zürich eröffnete Sandmeier seine Kleintier- und Vogelpraxis zuerst an der Täfernstrasse 2 in Baden-Dättwil, angrenzend an die Mellingerstrasse. Damals wurde er von einer Gehilfin im 50-Prozent-Pensum unterstützt. Als die Räumlichkeiten zu klein wurden, zog die Praxis 2004 an die jetzige Adresse Täfernstrasse 11b weiter. In der Praxis befinden sich neben mehreren Sprechzimmern auch eine Chirurgie, ein Raum für Röntgen und Ultraschall, Räume zur Hospitalisierung von erkrankten Tieren, ein Labor sowie eine Apotheke. Sandmeier hätte nach dem Studium auch in der Forschung arbeiten können, entschied sich aber bewusst dagegen: «In der Praxis habe ich noch den Kontakt mit Menschen, was auch ein wichtiger Teil meines Berufs ist. Die Freude am Umgang mit Menschen ist genauso wichtig wie die Behandlung von Tieren.»
Ein Beruf mit viel Kontakt zu Tieren, das lässt einen auch an eine eher angenehme Tätigkeit denken. Sandmeier relativiert: «Im entscheidenden Moment muss man in der Lage sein, ein Tier festzuhalten, um es behandeln zu können, auch wenn das für das Tier nicht angenehm ist.» Auch das Einschläfern gehört zum Berufsalltag. Zudem gebe es Momente, in denen er manchmal einfach mal leer schlucken müsse. «Wenn beispielsweise ein Kaninchen am Hinterteil Entzündungen hat und alles von Maden nur so wimmelt.»
Neben traurigen Momenten erlebt Sandmeier aber auch viele berührende Augenblicke: «Bei mir gibt es den Jö-Effekt noch. Wenn zum Beispiel gesunde Jungtiere in die Sprechstunde gebracht werden, finde ich das niedlich.» Das Team besteht neben Sandmeier aus 12 Personen, davon vier Tierärzte. Die Tierarztpraxen der Region Baden-Wettingen sind in einem regionalen tiermedizinischen Notfalldienst organisiert. Nach mehreren 10'000 behandelten Tieren und mehr als 20 Lehrlingen, die ausgebildet wurden, lädt die Kleintier- und Vogelpraxis am Samstag von 11 Uhr bis 16 Uhr an der Täfernstrasse 11b zum Tag der offenen Tür.