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Das Beratungszentrum Baden feiert Geburtstag. Seit 30 Jahren hilft es Menschen, die sich in der Sucht verlieren. Regierungsrätin Susanne Hochuli ist erfreut über die grossartige Arbeit des BZB.
Was können Jugendliche tun, wenn ihre Eltern trinken? Was können Eltern unternehmen, deren Kinder sich nicht mehr vom Computer trennen? Und welche Möglichkeiten haben Erwachsene, die nicht aufhören können zu kiffen, zu sniffen, zu spielen oder zu erbrechen – und endlich einen Punkt setzen wollen?
Wer Hilfe sucht, der findet sie im Beratungszentrum Baden (BZB), das heuer seinen 30. Geburtstag feiert.
Hürden manchmal zu hoch
Die Jubiläumsfeier lockt unerwartet viele Gäste in den Saal des Atrium Hotel Blume im Bäderquartier. «Ich habe mit der Hälfte gerechnet», freut sich Präsidentin des BZB Antoinette Eckert in ihrer Ansprache.
Der «Spoken-Word»-Künstler Simon Chen bringt mit seinen Wortspielen die Themen Sucht und Jugend auf den Punkt und die Menschen zum Lachen – so auch die anwesenden Gemeinderäte aus Wettingen und die Regierungsrätin Susanne Hochuli, Vorsteherin des Departements Gesundheit und Soziales.
Gute Idee wird zur Realität
Mit dem Motto «Punkt für Punkt weiterkommen» setzt das BZB farbige Zeichen – so mit dem bunten Flyer «Zu oft zu breit», der Jugendliche auf eine mögliche Beratung aufmerksam machen soll. Das BZB ist auf die drei Standbeine Jugend, Sucht und Früherfassung spezialisiert.
«Das Beratungszentrum hält der Bevölkerung den Spiegel vor die Augen», sagt Susanne Hochuli. Die Gesellschaft setze Massstäbe und Hürden, die nicht für jeden überwindbar seien. Das BZB helfe Menschen ein neues Leben anzufangen und zeige, dass schlechte Erfahrungen zu guten werden können. «Das BZB ist ein wichtiger Partner der Politik», betont Hochuli.
Einige Anekdoten über die Entstehungsgeschichte des BZB erzählt Vizeammann von Wettingen und Vertreter aus der Gründungsphase Heiner Studer: «Ich habe bereits einige alte Kameradinnen getroffen heute Abend; Idealistinnen, mit denen ich die Beratungsstelle aufbauen durfte.»
In den 70er-Jahren habe das regionale Denken Fuss gefasst. «Leute aus den politischen und kirchlichen Gemeinden merkten, dass man im Bereich der Jugend etwas gemeinsam auf die Beine stellen sollte.»
Er sei damals dabei gewesen und alles habe so gut angefangen. «Doch als Wettingen, die grösste Gemeinde unter den 24, sich quer stellte, war das Projekt gefährdet.» Ende gut, alles gut – letztlich sei aus einer guten Idee Realität geworden. «Und sogar Wettingen hat sich angeschlossen und mitgemacht.»
Schliessung Platzspitz verändert
«Was vor 30 Jahren als kleines Bäumchen gepflanzt wurde, ist heute ein Baum mit vielen Ästen», freut sich der Stellenleiter Michael Schwilk. Wie sich die Beratungsstelle in den letzten drei Jahren entwickelt hat, zeigt er anhand einer Präsentation auf – Punkt für Punkt.
«An dem Bäumchen gerüttelt wurde vor allem im Jahr 1991, als der Platzspitz geschlossen wurde. Die Beratungsstelle war überlaufen.» Drogenberatung habe 85 Prozent der gesamten Arbeit ausgemacht.
Das Positive: Die Beratungsstelle wurde dadurch grösser. Wichtig auch das Jahr 2005, als der «legale Bereich», wie Alkohol- und Spielsucht, hinzukommt. Fazit: «Das Beratungszentrum ist gut versorgt. Stürme sorgten für Wachstum. Und Dünger, in Form von Unterstützung durch die Gemeinden und Kanton, sorgt für Stabilität.»
Infos: www.beratungszentrum-baden.ch