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Aargau
Baden
In 22 von 26 Gemeinden ist die Einwohnerzahl im vergangenen Jahr angestiegen.
Um 1807 Personen ist der Bezirk Baden im letzten Jahr gewachsen. Das zeigt ein Blick in die aktuelle Bevölkerungsstatistik des Kantons Aargau. Die Gemeinde, die dabei den grössten Zuwachs verzeichnete, ist Baden: 389 Personen zogen in den Bezirkshauptort (siehe Grafik). Damit löst er das Reussstädtchen Mellingen ab, das 2014 (+261) obenaus schwang, und die Gemeinde Ehrendingen, die im Jahr 2013 (+209) den grössten Bevölkerungszuwachs verzeichnete. Am anderen Ende stehen hingegen Fislisbach, Freienwil, Künten und Obersiggenthal: In diesen Gemeinden sind im letzten Jahr mehr Personen abgewandert als zugezogen.
Dass die Bäderstadt stärker als der jährliche Durchschnitt (rund 250 Personen) wuchs, führt Stadtammann Geri Müller auf verschiedene Gründe zurück: Zum einen habe Baden neuen, qualitativ hochstehenden Wohnraum in verschiedenen Preisklassen geschaffen. Zum anderen, «weil wir vielfältige familienergänzende Betreuung anbieten, interessante Arbeitsplätze und ausgezeichnete Schulen auf allen Stufen haben», sagt Müller. Es gebe aber auch weiche Faktoren wie ein stetes und breites Kulturangebot, die Baden als Wohngemeinde attraktiv machen würden.
Wird Baden weiter in diesem Tempo wachsen? «Wir gehen davon aus, dass die Bevölkerung auch in den nächsten Jahren im Rahmen des langjährigen Durchschnitts wachsen wird», sagt Geri Müller. Es würden aber Schwankungen erwartet: beispielsweise aufgrund von grösseren Bauvorhaben (im Brisgi, im Galgenbuck) oder übergeordneten politischen und konjunkturellen Faktoren.
Hinter Baden reihen sich die Gemeinden Neuenhof und Spreitenbach ein: Deren Einwohnerzahl stieg 2015 um 223 beziehungsweise 212 an. «In Neuenhof wurden in den vergangenen drei, vier Jahren viele Bauten erstellt», erklärt Gemeindeammann Susanne Voser. Das Bevölkerungswachstum wird sich fortsetzen: Bis 2030 soll Neuenhof die 10 000-Einwohnergrenze erreichen. «Unser Fokus richtet sich dabei auf ein qualitatives Wachstum», sagt Voser. Um dies zu erreichen, wird die Bau- und Nutzungsordnung (BNO) zurzeit revidiert. Nach der öffentlichen Mitwirkung im Herbst wird die neue BNO Anfang 2017 dem Stimmvolk vorgelegt. So soll unter anderem attraktiver Wohnraum entstehen.
Eine Zunahme im dreistelligen Bereich verzeichnete auch die Gemeinde Stetten. Die Bevölkerung ist im letzten Jahr um 133 auf 2139 Personen gestiegen. Grund dafür ist eine Mehrfamilienhaus-Überbauung mit rund 70 Wohnungen. Die kleine Gemeinde am Rohrdorferberg wird in den nächsten Jahren weiter wachsen: «Die eine oder andere Überbauung ist in Planung. Stetten wird nach Abschluss dieser Überbauungen eine Einwohnerzahl von rund 2500 haben», sagt Gemeindeschreiber Emil Wehle. Der Rohrdorferberg und das Reusstal profitieren nicht nur von den Autobahnanschlüssen Mägenwil und Baden West, sondern auch von der im Jahr 2004 eröffneten S-Bahn-Haltestelle «Mellingen Heitersberg». Dadurch wurde das Gebiet besser erschlossen – was bis heute einen Wachstumsschub auslöst.