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1921 wurde an der Oberstufe in Turgi zum ersten Mal unterrichtet. Das soll nächstes Jahr gross gefeiert werden – so Corona will.
Diese Woche hat für rund 170 Bezirksschülerinnen und Bezirksschüler der Unterricht in Turgi wieder begonnen. Sie starten in ein spezielles Schuljahr. Es wird von Vorbereitungen und Anlässen zum 100. Geburtstag der Bezirksschule geprägt sein. Am 30. April 1921 wurden in Turgi etwa 100 Kinder zum ersten Mal in «drei schönen und geräumigen Schulzimmern» unterrichtet. Die Eröffnung wurde nicht gefeiert und ging still und leise über die Bühne. Seither ist die Schule gewachsen. 1958 wurde die neue Anlage im «Gut», eingebettet in einer Flussschleife der Limmat, eingeweiht, 1989 folgten Ausbau und Renovation.
Der Höhepunkt des 100. Geburtstags soll das grosse Jubiläumsfest werden. Es ist zwar erst am 3. September 2021 geplant, doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Dabei ist dem sechsköpfigen Organisationskomitee rund um Schulleiter Marius Schneider ein besonderes Anliegen, Zeitzeugen zu finden, Menschen, die in den letzten Jahrzehnten entweder die Bezirksschule besuchten oder hier unterrichteten. «Die Suche nach Lehrerinnen und Lehrern gestaltet sich etwas einfacher», sagt Schneider, der vor rund sieben Jahren die Schulleitung übernommen hat.
Schülerinnen und Schüler, die vor Jahrzehnten die Bezirksschule besuchten, sind hingegen nicht so einfach zu finden: «Der Verein ehemaliger Bezirksschüler hat sich vor drei Jahren aufgelöst und kein Adressverzeichnis hinterlassen», sagt Schneider. Auch deshalb wendet man sich früh genug an die Presse: «Wir hoffen, dass sich viele Menschen angesprochen fühlen oder jemanden kennen, der hier zur Schule ging, und unseren Aufruf an die richtige Stelle weiterleitet.» Das heisst auf die Website von schulen-turgi.ch, wo man sich bis 1. April 2021 anmelden kann.
Dabei geht es nicht nur darum, herauszufinden, wie viele Menschen am Jubiläumsfest im September teilnehmen werden, sondern um auch weitere Anekdoten und Bilder zu erhalten. All das wird dann für die Bevölkerung und für geladene Gäste in den verschiedenen Schulzimmern zu sehen und zu hören sein.
Für die Vorbereitungen zum Fest werden nicht nur die aktuellen Schülerinnen und Schüler der Bezirksschule, sondern auch diejenigen des in Turgi ansässigen Regionalen Integrationskurses (RIK) miteinbezogen. Gemeinsam werden sie sich in einer Projektwoche in diversen Kursen ganz dem Jubiläum widmen. Zum Beispiel in einem Fotografiekurs, der aufzeigt, wie sich die Kleidung der Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Jahrzehnten verändert hat. Oder als vorläufige Idee ein Datenteam, das herausfinden soll, wie viele Personen die Bezirksschule in den letzten 100 Jahren besucht haben.
«Natürlich kann es sein, dass das Fest wegen Corona nicht stattfindet», ist sich Schneider bewusst. Doch damit die Vorbereitungen nicht umsonst gewesen sind, sollen am Ende immerhin so viele Anekdoten und Bilder zusammenkommen, dass man trotzdem etwas Nachhaltiges in den Händen hält.