Baden
Big Apple war in Baden Downtown mit Jazz-Musik zu Besuch

Der New Yorker Pianist Mark Soskin läutete mit seinem Quartett die Jazz-Saison im «Isebähnli» ein. Gemeinsam mit Gildas Boclé, Roberto Bossard und Elmar Frey bot er dem Publikum im Stadtbistro hochdramatische Musik.

Jürg Blunschi
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Pianist Mark Soskin war mit seinen Begleitern im Stadtbistro zu Besuch.

Pianist Mark Soskin war mit seinen Begleitern im Stadtbistro zu Besuch.

zvg

Mit einem fulminanten Konzert eröffnete der Verein «Jazz in Baden» im Stadtbistro «Isebähnli» am Montagabend seine 36. Saison: Das Konzert war dem im Mai verstorbenen Gründer des Vereins, Bruno Rub, gewidmet. Angehörige und viele Freunde Brunos trafen sich im Isebähnli. Urs Tremp, Journalist und naher Freund, würdigte Bruno Rub in eindrücklichen und herzlichen Worten.

«Jazz in Baden» war gegründet worden, um der regionalen Jazzszene ein Auftrittsforum zu geben. Seither ist das «Isebähnli» längst eine nationale Institution – und gelegentlich schauen auch grosse internationale Bekanntheiten herein.

Hochdramatische Musik geboten

So auch an diesem ersten Konzert, mit dem New Yorker Pianisten Mark Soskin. Zu Soskins Begleitern zählten der französische Bassist Gildas Boclé und die beiden Schweizer Roberto Bossard (Gitarre) und Elmar Frey (Schlagzeug). Dieses Quartett bot eine hochdramatische Musik quasi im Windschatten des Pianisten. Der grösste Teil der Kompositionen und Arrangements indes stammte von Bossard und Frey. Es gab wenige bekannte, dafür ausgefuchst arrangierte Standards zu hören.

Zusammenspiel zwischen Gitarre und Piano

Mark Soskin gestaltete seine Improvisationen melodisch vielfältig, ja sie krempelten sich in ihrem Aufbau eigentlich fortwährend wie von selbst um. Mit ziemlich heftigem Anschlag wechselte Soskin elastisch zwischen griffigen Einzelnotenpassagen, wuchtigen orchestralen Abschnitten und akkordischen Teilen. Auch bei Soli des Bassisten und des Schlagzeugers begnügte sich Soskin nicht mit den üblichen spärlichen angetippten Akkorden, sondern spielte oft regelrecht eine Art reduzierten Kontrapunkt.

Fugenartige Verzahnungen ergaben sich ebenso im Zusammenspiel zwischen Gitarre und Piano. Gitarrist Roberto Bossard genoss viel Soloraum, improvisierte in hart gezeichneten Linien, spielte nur wenige akkordische Motive und stellte viele Themen in präzisem Unisono mit dem Pianisten vor.

Bassist als harmonisches Rückgrat des Quartetts

Bassist Gildas Boclé machte mit mehreren artistischen gestrichenen Soli auf sich aufmerksam, erwies sich ansonsten als belebt swingendes harmonisches Rückgrat des Quartetts. Und Elmar Frey haben wir selten derart wirblig und ein farbenfrohes Schlagzeug spielen hören wie hier. Stets im melodischen Gefolge des Pianisten agierend, vermittelte Frey der Musik die hintergründige rhythmische Spannung und Intensität, welche ein Konzert dieser Klasse eben auch ausmacht.

Nächste Konzerte: 12.10 Le Rex, 19.10 The Great Harry Hillman, 26.10. Bänz Oester & The Rainmakers, 2.11 Tré. Stadtbistro Isebähnli, Beginn 20.15 Uhr.