Baden
«Bio für jede»: Wo krumme Rüebli eine zweite Chance erhalten

Der Verein «Bio für jede» verkauft im Kulturlokal Werkk neu biologische Produkte – zu einem günstigen Preis, damit auch Leute mit geringem Einkommen sich biologische Produkte leisten können.

Barbara Scherer
Drucken
Den Mitgliedern ist es ein Anliegen, dass sich auch Leute mit geringem Einkommen biologische Produkte leisten können.

Den Mitgliedern ist es ein Anliegen, dass sich auch Leute mit geringem Einkommen biologische Produkte leisten können.

Die Rübe ist etwas krumm und der Apfel nicht ganz rund, doch schmecken beide wunderbar frisch. Mit viel Leidenschaft setzt sich der Verein «Bio für jede» für das manchmal nicht so perfekte Gemüse aus zweiter Ernte ein – alles aus biologischem Anbau. Ziel ist es, dieses möglichst günstig zu verkaufen, damit auch Leute mit geringem Einkommen sich biologische Produkte leisten können.

So wird bereits in Zürich, Bern und Rapperswil fleissig Gemüse verkauft. Neu will der Verein auch in Baden im Kulturlokal Werkk aktiv werden. Zwei Mal im Monat, jeweils samstags, soll Gemüse verkauft werden und ein kulturelles Rahmenprogramm stattfinden. Startschuss ist am 24. Oktober.

Auch vegane Speisen im Angebot

«Es gibt einen Kleidertausch vor Ort, man kann die Kleider dann per Siebdruck verschönern», sagt Michael Zvizdic, Leiter der Vereinsabteilung Baden. Ebenfalls haben die Besucher die Möglichkeit, Gemüse sowie Früchte für den Winter einzumachen.

Für musikalische Unterhaltung sorgt der Schweizer Liedermacher Marco Pollastri. Auch gibt es ein Mittag- und ein Nachtessen. Dabei werden nur vegane Speisen angeboten, was aber nicht heisst, dass alle Vereinsmitglieder selbst vegan leben.

«Wir wollen den Leuten einfach zeigen, wie toll man ohne tierische Produkte kochen kann», sagt Zvizdic. So ist das Thema Nachhaltigkeit ein wichtiges Stichwort unter den Vereinsmitgliedern. An den Kulturtagen soll deshalb auch das ökologische Bewusstsein gefördert werden, sei es durch Referate oder Diskussionen. «Gerne würden wir deshalb Gemüse aus der Region beziehen», so Zvizdic. Momentan stammen die Produkte noch aus Freiburg.

Einnahmen werden auf Spendenbasis gemacht, einzig der Einkaufspreis sollte gezahlt werden. «Wenn es jemandem finanziell nicht einmal mehr für das reicht, kann man auch weniger bezahlen», sagt Zvizdic.

Dem Verein ist es wichtig, dass jedermann biologisches Gemüse kaufen kann. Dieses Nullsummenspiel kann nur durch die Unterstützung des «Werkks» funktionieren. «Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit», sagt Zvidic. So bildet eine Party am Abend den Abschluss des Kulturtages, wobei die Einnahmen, die durch Getränke und Eintritt generiert werden, an das Kulturlokal gehen.