Seit den Sportferien werden die Schülerinnen und Schüler im neuen Schulhausanbau in Birmenstorf unterrichtet. Vor der offiziellen Eröffnung führt Schulleiter Olivier Félix Morini erstmals herum und erklärt die Vorteile, welche die Räumlichkeiten bieten.
Schülerinnen und Schüler springen im lauen Frühlingswind auf dem Pausenplatz umher, ihr Lachen hallt über das Gelände. Jetzt gerade sind die Schulzimmer im neuen Schulhaus Neumatt II in Birmenstorf leer. Licht fällt durch die grossen Fenster und wird von den hellen Betonwände in die grosszügigen Räume zurückgeworfen. Sobald die Pausenglocke wieder zum Unterricht läutet, wird Fussgetrappel durch das Treppenhaus hallen, Stifte werden gezückt, Nähmaschinen angeschaltet und Holz gesägt.
Seit den Sportferien werden die Schülerinnen und Schüler der Primar- und Mittelstufe im neuen Anbau an die Halle «Träff» unterrichtet. Am Samstag wird das Schulhaus jetzt offiziell eingeweiht. Bis hierhin war es ein weiter Weg. Corona, unerwartet heftige Schneefälle, ein eher feuchter Sommer und Lieferengpässe haben zu Verzögerungen beim Bau geführt.
Ursprünglich war der Umzug auf Sommer 2021 geplant, dann wurde auf den Herbst vertröstet, letztlich wurde es Anfang 2022. Dafür freut sich Schulleiter Olivier Félix Morini jetzt umso mehr, dass der Umzug nun vorüber ist und die Schülerinnen und Schüler den neuen Räumen Leben einhauchen können.
Im dreistöckigen Schulhausanbau befinden sich neu die Werkräume für Textiles sowie Technisches und Bildnerisches Gestalten, Sprachräume für Französisch- und Englischunterricht, Instrumentalräume sowie die Büros für Schulverwaltung, Schulleitung und Schulsozialarbeit. Zudem bietet ein Mehrzweckraum Platz für Veranstaltungen und Versammlungen. In den beiden anderen Schulhäusern an der Gemeindehausstrasse und der Widegass befinden sich nun ausschliesslich Klassenzimmer und Gruppenräume.
Dass die Spezialfächer fortan in einem eigenen Komplex untergebracht sind, bietet laut Félix mehrere pädagogische Vorteile. Zum einen, dass die Fachlehrpersonen endlich ein eigenes Daheim haben. «Sie können ihren eigenen Raum jetzt selbst gestalten und dem Fach entsprechend einrichten», sagt Félix. Zum anderen bringe diese Unterteilung Ruhe in den Stundenplan. Das mache es auch für die Kinder einfacher: «So ist klar, wo sie für welches Fach hinmüssen.»
Félix geht einen Stock tiefer, während er weiter erzählt. Mittlerweile ist die Pause vorbei, der Unterricht hat wieder begonnen. Die Türen der einzelnen Zimmer sind geöffnet, hier beugen sich Schüler über Englischaufgaben, dort sägen Schülerinnen Figuren zurecht. In einem Raum neben den Büros konjugiert eine Gruppe Kinder Verben auf Französisch. «Je suis, tu es, il est», klingt es unisono in den Gang hinein.
«Die Schule hat endlich den Platz, den sie für ein zeitgemässes und lehrplankonformes Lernen benötigt», schwärmt Félix, als er die Treppe ins Erdgeschoss hinuntersteigt. Währenddessen versucht eine verspätete Schülerin, unbemerkt an ihm vorbeizuschleichen. «Warte kurz», ruft er ihr zu und fragt: «Wie findest du das neue Schulhaus?» Sie blinzelt verwirrt, sagt dann aber: «Mega cool», und lacht. «Vor allem, weil alles neu ist. Und es sieht schön aus.» Dann huscht sie weiter in den Unterricht.
«Es freut mich sehr, dass es allen so gut gefällt – die Schülerinnen und Schüler wie auch die Lehrerpersonen kommen gerne hierher», sagt Félix. Er steht jetzt vor dem Eingang, von wo aus man einen Blick auf das Schulhaus der Mittelstufe gegenüber hat. «Die Kinder finden es nur doof, dass sie nicht in Finken die Gebäude wechseln dürfen.» Er schmunzelt.
Félix selbst findet den neuen Komplex ebenfalls gelungen. «Mir gefällt die Betonverkleidung in Kombination mit hellem Holz und Metall», sagt er. Der Umzug habe aber schon ein wenig geschmerzt. Schliesslich sei er 25 Jahre lang im selben Schulhaus zu Hause gewesen. Das habe er jetzt verlassen müssen.
Weil er jedoch gemeinsam mit Gaby Zehnder die Schulleitung für den Kindergarten bis zur 6. Klasse innehat, sei er mal im Schulhaus Widegass, bei den Kindergartenkindern im Mehrzweckgebäude oder bei der Mittelstufe an der Gemeindehausstrasse (Neumatt I) anzutreffen. Dass sich sein Büro neu ausserdem direkt gegenüber demjenigen der Schulsozialarbeit befindet, mache die Zusammenarbeit leichter, sagt Félix. «Der neue Anbau hat allgemein vieles einfacher gemacht. Dafür sind wir sehr dankbar.»
Eröffnung Neumatt II: Samstag, 30. April, ab 11 Uhr findet die offizielle Einweihung statt, ab 11.30 Uhr die freie Besichtigung.