Um den Einstieg mit Rollstühlen oder Kinderwagen künftig zu erleichtern, werden die Bushaltestellen Strählgass und Gemeindehaus für eine halbe Million Franken saniert. Die Gemeinde nutzt die Möglichkeit, um auch die Unterstände zu verschönern.
Bis Ende 2023 sollen alle bestehenden Bushaltestellen im Kanton Aargau behindertengerecht werden. Noch sind nämlich längst nicht alle Haltestellen für Rollstuhlfahrende ausgerichtet – zum Beispiel die Bushaltestelle Strählgass sowie die beiden Haltestellen Gemeindehaus in Birmenstorf.
Die Pläne für den Umbau der drei genannten Haltestellen sind schon länger bekannt. Nun startet das Departement Bau, Verkehr und Umwelt am Montag, 15. August, mit den Arbeiten. Zuerst werden die beiden Haltestellen beim Gemeindehaus angepasst, sodass sie künftig den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) entsprechen. Die Ersatzhaltestellen sind während des Umbaus um rund zwanzig Meter versetzt.
Ab Freitag, 2. September, folgen dann die Umbauarbeiten bei der Bushaltekante Strählgass (ehemals Post) in Fahrtrichtung Brugg. Die Ersatzhaltestelle befindet sich hier rund dreissig Meter versetzt. Insgesamt investiert der Kanton 480’000 Franken in den Umbau aller drei Haltestellen in Birmenstorf.
Wie der Kanton mitteilt, dauern die Umbauarbeiten je Haltekante rund sechs Wochen und enden voraussichtlich anfangs Oktober. Der Verkehr rund um die Bushaltekanten wird während der Bauzeit teilweise mit Lichtsignalanlage und teilweise mit einem Verkehrsdienst geregelt. Es ist aber mit örtlichen Behinderungen und Rückstau zu rechnen. Der Fussverkehr wird lokal umgeleitet.
Konkret werden die Buskanten der entsprechenden Haltestellen erhöht, um Fahrgästen einen erleichterten Zugang zu ermöglichen. «Wo möglich, erhöhen wir den Randstein der umgebauten Haltekanten auf 22 Zentimeter», erklärt Tom Busslinger, Projektleiter der Abteilung Tiefbau und fügt an:
«So können die Bedürfnisse von Personen mit Beeinträchtigungen, Mobilitätseinschränkungen oder Kinderwagen am besten abgedeckt werden.»
Bei der Haltkante Gemeindehaus in Fahrtrichtung Dättwil und bei der Haltekante Strählgass werden diese Vorgaben im vorderen Bereich umgesetzt, was einen stufenlosen Einstieg bei den ersten drei Türen möglich macht. Im hinteren Bereich wird die Kante jeweils auf 16 Zentimeter erhöht. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Antaststrecke, welche die parallele Anfahrt für den Bus an die anschliessende Haltekante gewährleistet.
In Fahrtrichtung Brugg kann die Haltekante Gemeindehaus aus Platzgründen lediglich auf 16 Zentimeter angepasst werden. Damit werde zwar kein niveaugleicher Einstieg erzielt, der Einstieg könne aber gegenüber der vorhandenen Situation komfortabler gestaltet werden, heisst es in einem entsprechenden Bericht des Kantons.
Dass die Bushaltestelle Strählgass nur in Richtung Brugg angepasst wird, ist dem Vorplatz des alten Postgebäudes geschuldet. In Richtung Dättwil lassen diese baulichen Gegebenheiten keine Anpassungen zu.
Dass ohnehin Arbeiten an den Bushaltestellen vorgenommen werden, nimmt die Gemeinde auch gleich als Anlass, die bestehenden Bushäuschen einer Sanierung zu unterziehen. «Einige der Unterstände bieten keinen schönen Anblick mehr», sagt Bauverwalter Christian Furrer. «Sie sind alt und sanierungsbedürftig, zum Teil auch verunstaltet oder beschädigt.»
Deshalb werden die teilweise verschmierten Rückwände der fünf Bushäuschen Strählgass, Gemeindehaus und Heigelweg durch Glaswände ersetzt. «Diese lassen sich leichter reinigen, falls sie wieder verunstaltet werden sollen,» erklärt Furrer. Zugleich werden die Wartehäuser im Zusammenhang mit der Erhöhung der Bushaltekanten angehoben, die schadhaften Sitzbänke werden mit Sitzflächen aus Chromstahlblech und wo nötig das Profilblechdach ersetzt sowie neue Dachrandblenden montiert.
«Dadurch werden die Unterstände auch heller und offener», erklärt Furrer. Und Busfahrer könnten wartende Personen besser sehen. Insgesamt investiert Birmenstorf für die Sanierung der Bushüsli rund 40'000 Franken.