Birmenstorf
Wegen Asylnotlage: Vereine müssen die Zivilschutzanlage räumen

Wie vom Kanton gefordert, hat Birmenstorf die zivil genutzten Räume der Zivilschutzanlage geräumt. Bis zu 200 Asylbewerbende können künftig in der Anlage untergebracht werden. Für die betroffenen Vereine wurden Alternativen gefunden.

Nicolas Blust
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In der Zivilschutzanlage in Birmenstorf könnten künftig Asylbewerbende untergebracht werden.

In der Zivilschutzanlage in Birmenstorf könnten künftig Asylbewerbende untergebracht werden.

Fabian Egger

Am 13. Januar hat der Aargauer Regierungsrat die Notlage im Asylwesen ausgerufen. In der Folge mussten die Gemeinden ihre Sanitätsstellen zur Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen. In Birmenstorf mussten daher alle Räume der Anlage, die zivil genutzt wurden, geräumt werden. Da die Räumlichkeiten von mehreren Vereinen genutzt wurden, mussten Alternativen bereitgestellt werden.

Wie die Gemeinde mitteilt, erhält der Jugendraum in der Zivilschutzanlage ein neues Zuhause. Durch die beschlossene Fusion der Feuerwehr werden unterhalb des Feuerwehrmagazins zwei Räume frei. Der Gemeinderat habe in Absprache mit dem Feuerwehrkommando beschlossen, dass diese Räume ab sofort der Jugendarbeit zur Verfügung gestellt würden. Der Umzug des Jugendraums fand am 4. Februar statt.

Auch die Musikschule nutzte die Räume in der Zivilschutzanlage. Sie weicht nach den Sportferien ins Kellergeschoss des Schulhauses Neumatt 1. Künftig werde dort der Schlagzeugunterricht sowie der Gruppenunterricht der Blasinstrumente durchgeführt. Der Bläser-Einzelunterricht finde in den neuen Instrumentalzimmern des Schulhauses Neumatt 2 statt. «Die Betroffenen sind mit den vorübergehenden Alternativen sehr zufrieden», sagt Fabian Egger, Ressortleiter Gesundheit, Gesellschaft und Soziales von Birmenstorf auf Anfrage.

Keine Einschränkung der Sportangebote

Vorsorglich seien Veranstalter, die die Mehrzweckhalle reserviert haben, durch die Gemeindekanzlei vorinformiert worden, dass bei einem möglichen Betrieb der Anlage mit Einschränkungen betreffend Anlieferung und Zugang zur Halle gerechnet werden müsse oder Veranstaltungen gar nicht mehr durchgeführt werden könnten. Aus demselben Grund würden im Moment keine neuen Bewilligungen für die Vermietung der Mehrzweckhalle erteilt.

Weiter informiert die Gemeinde, dass die Entsorgungssammelstelle bei der Mehrzweckhalle vorerst in Betrieb bleibe. Egger bestätigt ausserdem, dass es für die Sportangebote keine Einschränkungen gebe: «Die Mehrzweckhalle über der Zivilschutzanlage sowie der dahinterliegende Sportplatz sind nicht für die Nutzung durch den Kanton geplant.»

Doch wie viele Asylsuchende könnten überhaupt in der Anlage in Birmenstorf untergebracht werden? Egger erklärt, dass die Anlage für maximal 200 Personen vorbereitet würde. Das entspreche der Hälfte der maximalen Kapazität der Anlage. Wie die Anlage eingerichtet wird und wann die ersten Asylsuchenden untergebracht werden, weiss die Gemeinde nicht. Das sei Sache des Kantons. «Als Gemeinde sind wir darum besorgt, dass die Räume, die zivil genutzt wurden, geräumt sind», sagt Egger.