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Für einen Kleidergutschein halbnackt durch die Badstrasse von Baden rennen? Die Aktion am Mittwoch – im Beisein von Miss Schweiz Dominique Rinderknecht – fand Anklang. Aber nicht bei der Grünen-Politikerin Katharina Prelicz-Huber.
9 Frauen und 13 Männer rannten am Mittwoch leicht bekleidet durch die Badener Badstrasse – für einen Kleidergutschein. Die Läuferinnen und Läufer kannten nur ein Ziel: Möglichst rasch in der neu eröffneten s.Oliver-Filiale von Schild anzukommen, um einen Gutschein von 500 Franken abzuholen. Den Startschuss gab Dominique Rinderknecht, Miss Schweiz 2013.
Das Rennen hat den Teilnehmenden überwiegend Spass gemacht, wie sie in einem Beitrag von Keystone bekennen. «Super», sagt eine Läuferin und eine weitere doppelt strahlend nach: «Ich bin zwar die Letzte, aber ich bin angekommen.»
Shoppen war für eine Läuferin Motivation, um an diesem Badener Fashionrun teilzunehmen. Was für die einen Spass, war für die anderen jedoch ein Ärgernis.
Für die Zürcher Grünen-Politikerin und Frauenrechtlerin Katharina Prelicz-Huber war die Aktion einfach «birreweich» sowie «sexistisch» und das «für beide Geschlechter.» Wieder einmal seien aber vor allem die Frauen auf ihren körperlichen Reiz reduziert worden. Zwar durften bei diesem Fashionrun auch Männer mitmachen. Das sei dann halt für beide Geschlechter sexistisch, findet sie.
Derselben Meinung ist auch Andrea Gisler, Präsidentin der Zürcher Frauenzentrale. Sie kritisiert den finanziellen Anreiz - die Siegerin kassierte sogar einen 1000-Franken-Gutschein. Die jüngeren Frauen könnten das noch nichts einordnen, sagte sie.
Was sagt die aktuelle Miss Schweiz dazu? Für Dominique Rinderknecht hat die Aktion nichts mit Sexismus zu tun. Ihr Fazit: «In der Badi sind auch alle im Bikini.» (EF.)