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Wettingen will nichts mehr an verschiedene Badener Kulturinstitutionen bezahlen. Auf lange Sicht schadet das der Region.
Die Gemeinde Wettingen zahlt also weniger an die Badener Kultur. Das darf die Wettinger Kulturkommission natürlich frei entscheiden. Das Signal, das davon ausgeht, könnte aber verheerend sein.
Schon im vergangenen Jahr kündigte Obersiggenthal an, nichts an den Umbau des Kurtheaters zu zahlen. Wenn es um die regionale Zusammenarbeit geht, übt sich die Badener Politik schon länger in Bescheidenheit und betont, die Stadt dürfe ihre Nachbarn nicht «von oben herab» behandeln.
Vielleicht tut aber ein Blick zurück ganz gut: Der urbane Raum vom Wettinger Feld bis nach Turgi ist erst durch die Blütezeit der Badener Industrie entstanden. D
as heisst nicht automatisch, dass Baden einen Führungsanspruch hat. Aber es ist Kern und Mittelpunkt der natürlich gewachsenen Regionalstadt. Das gilt auch in der Kultur.
Auch aus Baden hörte man schon die Idee, dass mit städtischen Steuergeldern subventionierte Kulturangebote für Nicht-Badener bald teurer werden könnten.
Auf den ersten Blick wäre genau das die logische Konsequenz, wenn der Wettinger Gemeinderat sagt: «Wir haben keine Bringschuld.»
Allerdings dürfte es ziemlich schnell in provinzielles Gezänk ausarten, wenn die Wettinger etwa in der Stadtbibliothek plötzlich mehr zahlen müssten als die Badener. Dabei gäbe es nur Verlierer auf beiden Seiten.
Baden, Wettingen und alle Nachbargemeinden sollten endlich anfangen, wieder ganz offen und ehrlich miteinander zu reden – und besonders in der Kultur noch viel intensiver zusammenzuarbeiten.