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Die schweizerische Blinden- und Sehbehinderten-Werkstatt in Brig soll überteuerte Produkte verkaufen, welche gar nicht von Blinden hergestellt werden. Die umstrittene Blindenwerkstatt soll gemäss Homepage auch einen Standort in Wettingen betreiben.
In den Werkstätten der Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenwerkstatt werden Putzutensilien wie Bürsten und Besen produziert. So zumindest ist die Theorie. Doch wie der Blick berichtet, ist dies in Brig anscheinend nicht der Fall. Lediglich eine sehbehinderte Person soll momentan dort arbeiten, trotzdem würden die teuren Produkte mit dem entsprechenden Label verkauft.
Der Interimspräsident der Sektion Aargau-Solothurn vom Schweizerischen Behinderten- und Sehbehindertenverein Saverio Allevato fühlt sich hintergangen: «Das ist ein Schlag ins Gesicht. Wir setzen uns für die Sehbehinderten ein und erfahren dann, dass man uns ausnützt», sagt er im Gespräch mit Tele M1.
In der Branche fürchtet man einen Imageschaden, welcher auf die anderen Organisationen abfärben kann. «Wenn es wirklich wahr ist, dann ist das eine schäbige Sache», sagt Christoph Kuhn, Geschäftsleiter der Stiftung St. Jakob dazu.
Die umstrittene Blindenwerkstatt soll gemäss Homepage auch einen Standort in Wettingen betreiben. Beim Blindenverband und anderen regionalen Werkstätten weiss man allerdings nichts davon.
Die Walliser Firma war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.