Der «Bluus Club» feierte sein 25-jähriges Bestehen mit Richard Koechli und dem Argovia Philharmonic.
«Hätten Sie uns vor 25 Jahren gesagt, dass wir heute immer noch hier stehen würden, hätte ich Ihnen gesagt, Sie sind verrückt», mit diesen Worten begrüsste Susanne Slavicek vom «Bluus Club Baden» das Publikum. Am Donnerstag feierte der Verein nicht nur Saisoneröffnung, sondern auch sein 25-Jahr-Jubiläum. Zu diesem Anlass liessen sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen. Ein Crossover sollte es geben – «BluesMeetsClassics».
Es begann mit diesen ruhigen, langgezogenen Klängen aus dem Cello. Leise, stimmungsvoll. Dann, nach ein, zwei Takten stimmte der erste Violinist mit ein. Er zupfte eine einzelne Saite an seinem Instrument. Es folgten die Klänge von zwei weiteren Geigen. Harmonisch, stimmig. Schliesslich brachten die E-Gitarre, das Schlagzeug und das E-Piano die ersten schrägen Töne hinein. Ein gewaltiger Kontrast. Bald liess sich der Zuhörer tragen von den barocken Klängen der Violinen und bald liess er sich überraschen von den Improvisationen des Blues.
«BluesMeetsClassics ist wohl das Ungewöhnlichste, was wir je auf unserer Bühne hatten», sagte Organisatorin Slavicek. Das Projekt entstand aus der Zusammenarbeit mit zehn Berufsmusikern: Die einen gehören zum festen Ensemble des Argovia Philharmonic, die anderen zur international bekannten Blues-Band von Richard Koechli. «Der Blues lebt von den magischen Momenten, die auf der Bühne spontan entstehen», sagte Koechli: «Der Blueser will nichts verpassen. Er will improvisieren.» Koechli dürfte vielen bekannt sein als Songwriter zum Film «Dr Goalie bin ig» aus dem Jahr 2014.
Der «Bluus Club» entstand wie so vieles aus einer einfachen Idee und entwickelte sich durch viel Herzblut und Engagement der Macher zu etwas immer Grösserem. Es begann 1991, als die Stadt Baden anstelle einer Badenfahrt die «CH 91» ins Leben rief. Ein Volksfest sollte es geben für Gross, Klein, Jung und Alt. Susanne Slavicek, ihr Mann und drei Freunde hatten die Idee, man könne dieses Fest unmöglich über die Bühne gehen lassen ohne richtigen Blues. Man muss dazu wissen, dass diese vier Herren seit je Bluesfans waren und sich regelmässig zu lockeren Blues-Sessions trafen. Die Fünf suchten weitere Verbündete und gründeten einen Verein. Man organisierte Bands und alles was nötig war für den Beizenbetrieb an besagter «CH 91». Der Erfolg war überwältigend. «Unsere Beiz war zehn Tage lang proppenvoll», erinnert sich Slavicek. Sechs Jahre später, an der Badenfahrt 1997 war der Erfolg ebenso gross. Der «Bluus Club» durfte wachsen. Das Beziehungsnetz wurde grösser. Jahrelang veranstaltete man Konzerte im «Inox», später im «Fjord», beim Nordportal, in Baden. Einmal im Monat gehen dort die Konzerte über die Bühne mit national und international bekannten Bluesbands. Vor dreizehn Jahren haben sich die Macher den Traum vom eigenen Bluesfestival erfüllt. Und mit den «BluesKidz» fördert man den Nachwuchs.
Mittlerweile arbeitet der «Blues Club» mit renommierten Bands aus ganz Europa und natürlich auch aus den USA zusammen. «Blues ist überall da zu Hause, wo er gespielt wird», findet Slavicek, «egal ob er schwarz, grün, gelb oder weiss ist.» (sbr)