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Die Blues-Konzerte sind beliebt – nach vier Stunden waren sie bereits ausverkauft. Die Festival-Präsidentin erzählt, wo die Schwierigkeiten lagen und was die Besucher erwartet.
Das Bluesfestival Baden ist bereits seit 2004 fester Bestandteil der städtischen Kulturszene. Nach einer coronabedingt virtuellen Umsetzung im 2020 und von Unsicherheit geprägten Monaten steht fest: Ende Mai wird in Baden «gebluest» – live.
Vom 22. bis 29. Mai finden insgesamt neun Konzerte in den Räumlichkeiten des Kurtheaters und des Royals statt. Um das Festival auszuweiten, sind zudem 14 Konzerte unter freiem Himmel geplant. Dies in der Umgebung des Kurparks sowie im Amphitheater des Kurtheaters. Dort sorgen unter anderem die regionale Bläser-Combo Salz & Pfäffer sowie die sechsköpfige Wynavalley Oldtime Jazzband für Stimmung. Teil des Line-up sind auch Justina Lee Brown und ihr Freund und Musikerkollege Nic Niedermann. Sie treten an verschiedenen Orten und auch in der Reformierten Kirche in Baden auf.
Obwohl das Bluesfestival trotz Corona stattfinden kann, ist es ein völlig anderes Festival als bis anhin gewohnt. «In normalen Jahren kann gegessen und getrunken werden. Alles dreht sich um das Wohlbefinden der Besucher», sagt Präsidentin Susanne Slavicek und ergänzt: «Jetzt beschränkt sich das Festival auf die Musik.» Die Besucher treten für die Konzerte ein und verlassen das Gebäude danach gleich – ein grosser Teil des Ambientes gehe dabei verloren.
Dennoch haben Slavicek und ihr Team in den letzten Wochen alles darangesetzt, das Festival gemäss den Vorgaben des Bundes umzusetzen. Dabei lagen ein paar Stolpersteine im Weg. «Die Schwierigkeiten haben gleich am Anfang begonnen. Sich von einem vertrauten Konzept zu lösen ist nicht einfach», erinnert sich Slavicek. Auch der Austausch via Zoom habe die Planung erschwert. Im Raum standen etliche Fragen. «Wir wussten ja weder im September noch im Januar, was uns erwartet», sagt die Präsidentin. Vieles, was in vorherigen Jahren so selbstverständlich war, ist nicht coronakonform.
Doch die Analyse des Teams hinsichtlich der Situation, die im Mai vorzufinden sein könnte, war richtig. «Wir haben uns auf Konzerte vor 50 Personen eingestellt. Genauso viele, wie jetzt im Innenraum erlaubt sind», sagt sie.
Trotz Mehraufwand zeigt sich Slavicek positiv: «Wir haben von der Stadt und auch von Partnern und Sponsoren viel Unterstützung erhalten. Darüber freuen wir uns natürlich.» Alle Konzerte können stattfinden, auch wenn der Regen anhält. Für jedes Konzert, das an der frischen Luft geplant ist, konnte eine gedeckte Räumlichkeit gefunden werden. «Das ist wunderbar», meint Slavicek.
Auch wenn Slavicek's Träume von vollen Konzerthallen und unbeschwerten Anlässen dieses Jahr nicht in Erfüllung gehen, hat die Präsidentin einen weiteren Grund zu feiern: Bereits vier Stunden nach Aufschalten der Tickets waren alle Konzerte ausverkauft. Erste Konzerte waren schon nach 30 Minuten komplett voll. Sie verrät:
«Das wünsche ich mir seit Jahren.»
Trotz Erfolgen und ausschliesslich positiven Rückmeldungen der Bevölkerung lohnt sich eine Live-Umsetzung des Festivals finanziell nicht. Davon lässt sich das Team nicht unterkriegen. «Wir haben alles angepasst. Das Budget konnte gekürzt werden, Flüge und Hotelübernachtungen fallen weg und in allen anderen Ressorts wird gespart», so Slavicek.
Denn am Festival werden coronabedingt nur Schweizer Künstlerinnen und Künstler oder solche mit Wohnsitz in der Schweiz auftreten.
Eine Gruppe darf am Festival auch dieses Jahr nicht fehlen: die Blueskidz. Sie sind alle zwischen 12 und 20 Jahre alt und lernten am Blueskidz Workshop den Blues kennen. In wenigen Monaten stellten sie eine Band zusammen und kreierten eine eigene CD. Das ist auch zu normalen Zeiten keine kleine Challenge, doch die 2021er Formation musste coronabedingt unter erschwerten Umständen proben. Slavicek sagt: «Die Blueskidz haben sich durchgekämpft. Es ist unglaublich, was sie alles geleistet haben. Hut ab!»