Dättwil
Botschaften für die Nachwelt: Eine Zeitkapsel soll an den Neubau des Kantonsspitals erinnern

Hunderte von Souvenirs werden in einer Wand des Untergeschosses einbetoniert. Wenn der Neubau in Dättwil sein Lebenszyklus dereinst beendet hat, soll sie geöffnet werden.

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Architektin Christine Nickl-Weller, KSB-CEO Adrian Schmitter, KSB-Präsident Daniel Heller und Bauprojekt-Leiter Hansruedi Gmünder (v.l.) mit der Zeitkapsel.

Architektin Christine Nickl-Weller, KSB-CEO Adrian Schmitter, KSB-Präsident Daniel Heller und Bauprojekt-Leiter Hansruedi Gmünder (v.l.) mit der Zeitkapsel.

Zur Verfügung gestellt

Der Neubau des Kantonsspitals Baden (KSB) in Dättwil nimmt konkrete Formen an: Derzeit werden die ersten Wände in die Höhe gezogen. In eine dieser Wände des Untergeschosses ist jetzt eine Nische eingebaut worden, in der eine Zeitkapsel mit Hunderten von Erinnerungsstücken von KSB-Mitarbeitenden und der Bevölkerung platziert wird, wie das KSB in einer Mitteilung schreibt. Ursprünglich war vorgesehen, diese Zeitkapsel im Rahmen einer Grundsteinlegung im Boden zu versenken und zuzubetonieren.

Doch von diesem Vorhaben sah man ab: «Das Risiko, dass man die Zeitkapsel dereinst nicht mehr findet, war zu hoch», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. «Deshalb beschlossen wir, die Kiste in einer Nische im Untergeschoss zu deponieren und mit einer Glasfront zu versiegeln. So werden auch nachfolgende Generationen stets wissen, wo wir sie platziert haben.»

Der Inhalt der Kapsel bleibt ein Geheimnis

Die Metallbox enthält Hunderte von Souvenirs, die einen Bezug zur Gegenwart und zum Gesundheitswesen haben. Die Bevölkerung und die KSB-Mitarbeitenden waren im Sommer aufgefordert worden, Erinnerungsstücke zusammenzutragen. «Es ist unglaublich, wie viele Leute unserem Aufruf gefolgt sind», sagt Schmitter.

Dies belege, wie stark das KSB als Arbeitgeber und Institution in der Bevölkerung verankert sei. Was die Zeitkapsel genau enthält, bleibt ein Geheimnis, das erst in ferner Zukunft gelüftet werden soll. Die Truhe soll erst geöffnet werden, wenn das neue Spital dereinst das Ende seines Lebenszyklus erreicht haben wird.

Dies sollte nicht vor dem Jahr 2060 der Fall sein. Denn die Planer gehen davon aus, dass das neue Gebäude während rund vierzig Jahren seinen Zweck erfüllen wird. Zum Vergleich: Das aktuelle Bettenhaus des KSB wurde 1978 eröffnet und befindet sich nach gut vierzig Jahren Betrieb in einem Zustand, in dem sich eine Sanierung nicht mehr lohnt.

Deshalb wird das alte Gebäude zurückgebaut, sobald der Betrieb im Neubau aufgenommen sein wird. Ob die Bauarbeiter beim Abriss des alten Spitals auf eine Zeitkapsel stossen werden, wird sich zeigen. Es sind keine Aufzeichnungen vorhanden, ob und allenfalls wo seinerzeit eine Zeitkapsel ins Erdreich vergraben wurde.

Der Spitalneubau mit dem Namen «Agnes» (eine Referenz an Königin Agnes von Ungarn, die Stifterin des ersten Badener Spitals) kostet rund 450 Millionen Franken und soll ab dem Jahr 2022 Platz für 400 Betten haben. Die Münchner Architekturprofessorin Christine Nickl-Weller plant «ein Spital, das als Spital funktioniert, aber nicht wie ein Spital aussieht». Mitarbeitende und Patienten sollen sich in den hellen Räumlichkeiten mit Blick ins Grüne gleichermassen wohl fühlen. (az)