Originelle Masken und eine geballte Ladung Guggenmusik machten den grossen Fasnachtsumzug durch die Innenstadt zu einem herrlich-närrischen Spektakel.
Die Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Fasnachtsumzug hätten besser nicht sein können: Eine Vielfalt von gelungen umgesetzten Sujets und ein gut gelauntes Publikum bei sonnig-warmem Wetter. Über 600 Fasnächtlerinnen und Fasnächtler zogen als Einzelmasken, Paare oder in Gruppen durch die Innenstadt. Die Zahl der mitfahrenden Wagen ist zwar noch ein bisschen mehr geschrumpft als in den Vorjahren. Dafür setzte sich vermehrt fasnächtlicher Nachwuchs in Szene, zum Beispiel Blauringlerinnen und Jungwächter als «Horde Schlümpf», ergänzend zur traditionellen Clique.
Die Badener Seilbahn war ein mehrfach inszeniertes Thema. Nur der US-Präsident Donald Trump, der selber das Spektakel vom Jury-Wagen aus kritisch verfolgte, wurde noch zahlreicher persifliert. Die Mauer gegen Wettingen war ein Thema, oder ganz einfach der Wunsch «make Baden great again». Von den lokalen Begebenheiten erwiesen sich wie erwartet Schmids Haifisch-Fang («Chumm bring en Hai!»), das Badenfahrt-Thema «Versus» oder die Gummi-Bändeli sowie das im Herbst anstehende Wahl-(Kasperli)-Theater als dankbare Sujets. Und die Wettinger Schnüffler-Clique machte aufgrund des Gefangenausbruchs aus dem Bezirksgefängnis im vergangenen Jahr Baden kurzerhand zur «ausbruchfreundlichen Stadt». Auch der Fleisch-Skandal bei Manor oder die Legomännli schafften es in die Hitliste, ebenso nationale Themen wie die Patrouille Suisse und gesellschaftliche Dinge wie die Pokemons.
Gut anderthalb Stunden dauerte der bunte und schräglaute Zug durch die Stadt, von der Spanischbrödlizunft einmal mehr bestens organisiert und auf dem Schlossbergplatz von Speaker Schampi Stilli unterhaltsam kommentiert. Dem Zug schloss sich am Ende auch das närrische Publikum an.