Zum «Grossen Preis» kamen drei Spitzenformationen aus der Brass Band Szene angereist und buhlten um die Gunst des Publikums. Nach einem musikalischen Spektakel ging erneut die Brass Band Berner Oberland siegreich von der Bühne.
Ein Kriminal-Inspektor betrat im beigen Regenmantel die Bühne und hatte einen Mordfall zu lösen. Dazu intonierte die Brass Band MG Risch-Rotkreuz die Titelmusik aus der ehemaligen Fernseh-Serie «Pink Panther». Mit viel Klamauk präsentierten die Musikantinnen und Musikanten Filmszenen aus «A-Team», «Superman», und «Goldfinger».
Aus Holland kam die «Altena Brass» und frönte dem klassischen Jazz. Eine Dixieland-Formation interpretierte mit Kornetten, Posaune, Tuba und Waschbrett Jelly Roll Mortons «Black Bottom Stomp». Auch weitere Jazztitel wie «Puttin’ On The Ritz» oder «Stealing Apples» begeisterten.
Als Titelverteidiger durfte die Brass Band Berner Oberland an den Start gehen. Unter Vogelgezwitscher, Schreien und Schnarchlauten rannten die Musikantinnen und Musikanten bei Dunkelheit durch den Saal und wurden vom Dirigenten mittels Stablampe dirigiert. Ein Kornett-Sextett schmetterte Hazy Osterwalds «Fanfares» von der Bühne.
Publikum singt mehrstimmig
Den Abschluss des Abends bildete das Massed Band Konzert, bei dem alle Formationen gemeinsam Brassbandliteratur auf höchstem Niveau aufführten. Über 90 Instrumentalisten eröffneten den Vortrag mit dem «The Knight Templar March». Dieser Titel werde traditionell an jedem Pfingst-Freitag in der Gegend von Manchester aufgeführt, erklärte Konzertsprecherin Raphaela Schneider. Mit von der Partie war der Gastsolist Paul Duffy aus England. Mit Kornett und Posaune stimmte er den traditionellen Jazztitel «Oh When The Saints» an. Dieses Lied sei stets an Begräbnissen im amerikanischen New Orleans aufgeführt worden und an diesen Anlässen sei es jeweils nicht allzu traurig zu und her gegangen, erklärte er den Konzertbesuchern in seiner Muttersprache. Duffy brillierte nicht nur als Spitzen-Kornettist, sondern auch als Entertainer. Er schaffte das schier Unmögliche, das gesamte Publikum den Refrain «fine, I need somebody to love» mehrstimmig singen zu lassen. Die Heiterkeit war gross und der Applaus frenetisch.
Den musikalischen Höhepunkt und Abschluss dieses Monsterkonzerts bildete Igor Stravinskys programmatisches Werk «The Firebird». Die Siegertrophäe schliesslich durfte OK-Präsident Karl Fischer abermals der Brass Band Berner Oberland überreichen.