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Der Mail-Account des Teatro Palino wurde geknackt. Betrüger verschickten mit der Mailadresse von Stella Palino Hilfe-Mails, mit denen sie versuchten, Geld zu erschwindeln. Stella Palino ist verärgert.
Internet-Betrüger machen keine Ferien. Diesmal hat es den «gmail.com»-Mail-Account des Teatro Palino erwischt.
Wer mit dem Badener Kleintheater jeweils Kontakt pflegt, hatte möglicherweise am Donnerstagmorgen ein ominöses Mail in seinem Briefkasten.
Unter dem Betreff «Ich brauche deine Hilfe» schreibt eine Maria, sie sei nach Italien verreist, habe ihre Tasche samt Pass und Kreditkarte verloren und müsse nun Flugticket und Hotelrechnung bezahlen.
Nach weiteren Ausführungen dann die Bitte: «Ich wollte dich fragen, ob du mir 1000 Euro so schnell wie möglich leihen kannst. Ich gebe es dir zurück, sobald ich da bin. Ich muss unbedingt den nächsten Flug bekommen. Das Geld durch Western Union ist die beste Möglichkeit.»
Die richtige Maria, nämlich Maria Gstrein, die beim Teatro Palino für das Administrative zuständig ist, hat bereits am Vormittag Hinweise erhalten, dass der Mailzugang des Theaters geknackt worden sei.
«Als ob wir nicht schon genug um die Ohren hätten», meinte sie zur Cyber-Attacke.
«Solche Mail sofort löschen, keine Antwort geben und auf keinen Fall Geld überweisen», rät Gstrein und distanziert sich gleichzeitig von den Bettel-Mails. Man hoffe, dass niemand dabei zu Schaden komme, fügt sie an.
Geldrückgabe versprochen
Die Postfach-Knacker gingen clever vor. Die Rückmeldung auf ein Antwort-Mail der Redaktion erfolgte von teatro.palino@yahoo.com.
Diese Adresse wurde mit derjenigen des Kleintheaters verlinkt. Die Betrüger machten dann in einem weiteren Mail zusätzliche Angaben zu ihrem Absender: «Maria Paulino, Piazza della Repubblica 54, Roma, Italy, mit dem Nachsatz «Ich verspreche dir, dieses Geld zurückzugeben, sobald ich zurück bin. Ich erwarte deine Antwort.» Die Ortsangabe beschreibt den Römer Standort der Western Union Bank.
Möglicherweise habe man das bisherige Passwort leicht erraten können, glaubt Maria Gstrein. «Ich habe umgehend das Passwort geändert, um Schaden zu verhindern», fügt sie an.
Die Postfachangaben des Accounts konnte sie bereits nicht mehr entschlüsseln, lauteten sie doch in arabischer Schrift.