Gebenstorf
Brenzlige Verkehrssituationen im Gewerbegebiet Geelig – nun tut sich etwas

Die Verkehrssituation im Gebenstorfer Gewerbegebiet bleibt unbefriedigend, wie ein aktueller Gerichtsfall zeigt. Mehrere Massnahmen konnten nun aber umgesetzt werden.

Claudia Laube
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Gewerbegebiet Geelig

Gewerbegebiet Geelig

Alex Spichale

Im Gebenstorfer Gewerbegebiet Geelig kommt es immer wieder zu brenzligen Verkehrssituationen. So fand sich vor kurzem im Bezirksgericht Baden ein Gebenstorfer vor Gerichtspräsidentin Gabriella Fehr wieder und bemühte sich um einen Freispruch. Im August 2018 war er im Geelig in eine Streifkollision verwickelt, als er auf dem Hornblick unterwegs war. In der dortigen Rechtskurve geriet der ihm entgegenkommende Lastwagen auf die Gegenfahrbahn – und trotzdem sei der Beschuldigte laut Strafbefehl weitergefahren, um ganz am rechten Fahrbahnrand fahrend den Lastwagen zu kreuzen. Dabei touchierten sich die beiden Fahrzeuge.

Deshalb sollte der Beschuldigte eine Busse von insgesamt 480 Franken bezahlen. Der Vorwurf: Er hätte seine Fahrweise anpassen müssen. Als Ortskundiger – er fährt die Strecke zwei- bis dreimal pro Tag – sei ihm bekannt, dass auf dem Hornblick in Richtung Landi eine enge Rechtskurve führe, die Lastwagenfahrer aus der Gegenrichtung dazu verleiten könne, mit ihren Fahrzeugen die Kurve auf ihrer Spur nicht ganz nach aussen zu fahren, sondern diese zu schneiden, schreibt die Oberstaatsanwaltschaft im Strafbefehl. Doch: Sein Mandant habe hier noch nie kurvenschneidende Fahrzeuge erlebt – und auch noch nie davon gehört, sagte der Anwalt des Beschuldigten.

Problem bekannt

Was dem Gebenstorfer offenbar nicht bekannt ist, ist es der Gemeinde umso mehr. Obwohl Unfälle dieser Art laut Gemeindeammann Fabian Keller (CVP) die Ausnahme bilden, sei die Verkehrssituation im Geelig für Gebenstorf immer noch unbefriedigend. Im letzten Jahr wurde deshalb eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der angrenzenden Geschäfte gebildet, um mit diversen Massnahmen den Problemen an der Geelig- und Wambisterstrasse sowie am Hornblick Herr zu werden – mit Fokus auf Sofortmassnahmen. Doch laut dem Gebenstorfer Geschäftsbericht 2018 sei die Umsetzung bisher «bescheiden ausgefallen». Unter anderem wollte die Gemeinde die Kurven verbreitern lassen und wollte deshalb mit den Grundeigentümern zusammensitzen: «Gekommen sind aber leider längst nicht alle», sagt Keller.

Neben Kurvenanpassungen hätten die Sofortmassnahmen auch neue Fussgängerstreifen, die Aufhebung von gefährlichen Aussenparkplätzen und neue Gehwege beinhaltet. Die Gespräche seien aber harzig verlaufen: «Die Konkurrenzsituation unter den Detailhändlern machte die Umsetzung der Sofortmassnahmen nicht ganz einfach.» Einiges konnte inzwischen aber doch noch realisiert werden oder wird in nächster Zeit umgesetzt: «So wurden zum Beispiel die Blumenrabatte, die es der Kundschaft mit Einkaufswägeli bisher erschwerten, von der Migros in den Coop zu gelangen, gestern entfernt», so Keller. Zudem werde dort am Mittwoch ein Fussgängerstreifen markiert. Bereits entfernt sind die seitlichen Parkplätze beim Coop sowie der Velounterstand.

Die Kurven aber werden aktuell so belassen, weil keine Einigung mit den Eigentümern getroffen werden konnte. Für den beschuldigten Gebenstorfer ist das nicht von Belang: Er wurde freigesprochen und erhält eine Entschädigung.