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Mitten im Wettinger Wald unterhalb des Burghorns steht ein Jugendstil-Brunnen. Wie kam er dorthin?
Vom Tigelmoos im Wettinger Eigi steigt ein steiler Weg hinauf Richtung Lägernhang. Der «Affenbrünneliweg» folgt dann der Bergflanke unterhalb des Burghorns. Fast am höchsten Punkt, bevor der Weg wieder abwärts geht Richtung Zindelen, steht der Brunnen, der dem Weg seinen Namen gegeben hat: das Affenbrünneli.
Aber wie kam der Brunnen in den Lägernwald?
Das Affenbrünneli ist einer von fünf Brunnen, welche die Stadt Zürich 1930 der Gemeinde Wettingen schenkte. Sie waren ein Geschenk für die Gewährung der Konzession für das Limmatkraftwerk, das von 1930 bis 1933 zwischen Wettingen und Neuenhof gebaut wurde, um die rasch wachsende Stadt Zürich mit Strom zu versorgen. Das Affenbrünneli stand früher vor der Wirtschaft zum Drahtschmidli an der Sihl in Zürich.
Das «Drahtschmidli» heisst heute «Dynamo» und beherbergt das städtische Jugendkulturhaus. Das Areal, auf dem seit dem Mittelalter Draht geschmiedet und im 19. Jahrhundert Bier gebraut wurde, kam 1906 in den Besitz der Stadt. Ein Jahr später wurde vor dem Haus der Brunnen mit den Affen aufgestellt.
Der Brunnenstock im schönsten Jugendstil zeigt einen Pavian und einen Schimpansen, die ein Medaillon mit der Jahreszahl 1907 halten, aus dem der Hahn ragt.
Seit 1930 steht das Affenbrünneli am Lägernhang. Der Hinweis «Kein Trinkwasser» zeigt, dass hier kein Quellwasser sprudelt. Der Brunnen liegt nämlich über den höchsten Wettinger Quellfassungen und führt nur Wasser, wenn es geregnet hat. Heute steht er unter kommunalem Denkmalschutz – und ist eine Augenweide mitten im Lägernwald. (AF.)