Spreitenbach
Bruno-Weber-Park: Unklar, wie künftige Sanierungen finanziert werden sollen

Nach den Sicherheitsbedenken werden zum Skulpturenpark nun finanzielle Fragen aufgeworfen. Der Bruno-Weber-Park kämpft seit längerem mit finanziellen Problemen.

Florian Niedermann
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Artist Fredi Nock unterstützte den Park mit Benefiz-Auftritten. Nun soll auch der Kanton Aargau helfen. abu

Artist Fredi Nock unterstützte den Park mit Benefiz-Auftritten. Nun soll auch der Kanton Aargau helfen. abu

Der Aargauer Grossrat Martin Christen (SP, Spreitenbach) lancierte eine Interpellation an den Regierungsrat, in der er den Kanton Aargau dazu auffordert, sich finanziell an den Sanierungsarbeiten im Skulpturenpark des verstorbenen Künstlers zu beteiligen.

Aber auch die Exekutiven der beiden Standortgemeinden werden aktiv: Der Dietiker Stadtpräsident Otto Müller (FDP) und der Spreitenbacher Gemeindeammann Valentin Schmid (FDP) treffen sich nächste Woche zu einem Gespräch, bei dem es um den Bruno-Weber-Park geht, wie Müller auf Anfrage mitteilt.

Zum Inhalt des Treffens macht er keine Angaben, die Frage der Sicherheit für die Besucher, die letzte Woche aufgeworfen wurde, ist für die beiden Gemeinden aber offenbar kein Thema.

Der Skulpturenpark geriet in den Fokus, als der Stiftungsrat der Stiftung «Weinrebenpark – Bruno Weber» Ende Februar geschlossen zurücktrat und Bedenken punkto Sicherheit im mittlerweile 50 Jahre alten Park äusserte.

Bruno Webers Witwe Maria Anna veranlasste Anfang dieser Woche eine Sicherheitsinspektion durch einen Ingenieur, der den Künstler bei der Erstellung seiner Skulpturen beraten hat. Er kam zum Schluss, dass von den begehbaren Skulpturen für Besucher kein Sicherheitsrisiko ausgeht.

Da der Ingenieur selbst in den Bau involviert gewesen war, stellte sich die Frage, ob nicht ein unabhängiges Gutachten nötig wäre, um die Sicherheitsfrage zu klären, und ob dieses etwa durch die Standortgemeinden in Auftrag gegeben werden müsste.

Müller verneint dies auf Anfrage: «Ich gehe davon aus, dass die Sicherheit gewährleistet ist. Es ist nicht Sache der Gemeinden, dies mit einem Gutachten zu überprüfen, denn der Bruno-Weber-Park gehört einer privaten Stiftung.» Baurechtlich ist für den Park die Gemeinde Spreitenbach zuständig, weil er auf ihrem Boden liegt.

Auch dort verweist man in Sicherheitsfragen jedoch auf die Verantwortung der Stiftung: «Wir sind dafür nicht zuständig. Die Stiftung als Werkeigentümerin ist hier in der Verantwortung. Der Stiftungsrat müsste also von sich aus ein unabhängiges Gutachten erstellen lassen», sagt Schmid.

Spreitenbach wartet auf Gesuch

Der Bruno-Weber-Park kämpft schon seit längerem mit finanziellen Problemen. Auch die Frage, wie künftige Sanierungs- und Restaurationsarbeiten finanziert werden sollen, ist deshalb noch ungeklärt. Beide Standortgemeinden unterstützten die Stiftung hinter dem Bruno-Weber-Park in der Vergangenheit mit finanziellen Beiträgen.

Dietikon sprach 2013 etwa 20 000 Franken für die Ausstellung Gubler – Weber. Auch dieses Jahr werde der Stadtrat über einen Beitrag in ähnlicher Höhe befinden, der im Investitionsbudget enthalten ist, sagt Müller. Spreitenbach beteiligte sich laut Schmid jeweils nur sporadisch mit projektbezogenen Unterstützungszahlungen: «Dieses Jahr ist kein Beitrag vorgesehen. Falls jemand – etwa der neue Stiftungsrat – ein Gesuch an uns richten würde, so wäre dies sicher zu prüfen», sagt er.

Stiftungspräsident Hanspeter Paoli und Witwe Maria Anna Weber-Gordon im Bruno Weber Skulpturenpark
16 Bilder
Einweihungsfeier des neuen Wassergartens im Bruno Weber Skulpturenpark
50-Jahr-Jubiläum des Bruno Weber Skulpturenparks
Hier nahm alles seinen Anfang: Im Schuppen, der Webers Atelier wurde.
Die Flügelhunde, die heute den Wassergarten säumen, im Bau.
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Der Aufbau des Bruno Weber Skulpturenparks
Bruno Weber Skulpturenpark
Bruno Weber an seinem 76sten Geburtstag im Baumhaus des Skulpturenparks
Bild von der Einweihungsfeier des neuen Wassergartens
Bild von der Einweihungsfeier des neuen Wassergartens
Blick vom Sockelgeschoss hinaus in den zukünftigen Wassergarten im Skulpturenpark von Bruno Weber

Stiftungspräsident Hanspeter Paoli und Witwe Maria Anna Weber-Gordon im Bruno Weber Skulpturenpark

Limmattaler Zeitung

Müller will personell unterstützten

Nach Ansicht des Dietiker Stadtpräsidenten Otto Müllers sollten die Standortgemeinden der Stiftung nicht nur mit Geldspritzen helfen: «Persönlich bin ich der Meinung, dass wir den Park personell unterstützen sollten, indem wir geeignete Persönlichkeiten für den Stiftungsrat vorschlagen, die in den Gemeinden verankert sind», sagt er.

Der Bruno-Weber-Park spiele für die Stadt Dietikon eine bedeutende Rolle, er sei wichtig für das Stadtmarketing. Webers Skulpturenpark habe nicht nur regionale Bedeutung, sondern eine Ausstrahlung auf nationaler und internationaler Ebene, so Stadtpräsident Müller.