Untersiggenthal
Bühne frei für das mörderische Treiben

Der dramatische Theaterverein führt die schwarze Komödie«Arsen und Spitzehübli» in der Mehrzweckhalle auf. Besonders bekannt wurde das Stück durch seine Verfilmung 1944 – mit Cary Grant in der Hauptrolle.

Barbara Scherer
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Zwei alte Damen, die nicht so unschuldig sind wie sie wirken
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Vierzehn Schauspieler stehen auf der Bühne
Seit August wurde zwei Mal pro Woche geprobt
Seit 1903 gibt es den Verein bereits
Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte im Stück
Man merkt den Schauspielern die Freude am Theater an
In der Probe sind die Spieler noch nicht geschminkt
Keinen Klamauk will der Verein seinen Zuschauern präsentieren
Einige Schauspieler gehören nicht zum Verein
Der dramatische Theaterverein Untersiggenthal probt das Stück «Arsen und Spitzehübli»
Eine Stoffpuppe dient als Leiche
Die beiden Tanten haben einige Leichen im Keller
Der Theaterverein liebt es, anspruchsvollere Stücke zu spielen
Der verschollene Bruder kehrt zurück
Der dramatische Verein Untersiggenthal ist ein reiner Amateurverein
Das Stück bietet den Schauspielern nicht nur Witz, sondern Spass am Text
Das Proben im Bühnensetting birgt neue Herausfoderungen
Das Stück ist mit viel schwarzem Humor angereichert
1944 wurde das Stück mit Cary Grant in der Hauptrolle verfilmt
Arsen und Spitzehübli ist eine bitterböse Komödie
Arsen und Spitzehübli wird in Mundart aufgeführt

Zwei alte Damen, die nicht so unschuldig sind wie sie wirken

Barbara Scherer

Noch plaudern die beiden Tanten beim Tee mit dem Polizeichef und scheinen keinem Menschen ein Haar krümmen zu können. Doch die alten Damen haben im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Leichen im Keller.

Dem mörderischen Treiben der Brewster Familie können Theaterfans ab Freitag in der schwarzen Komödie «Arsen und Spitzehübli» zusehen. Als Mundartversion wird das Stück vom dramatischen Theaterverein Untersiggenthal in der Mehrzweckhalle aufgeführt.

«Wir möchten unseren Zuschauern keinen Klamauk, sondern ein anspruchsvolles Stück bieten», sagt Regisseur Albrecht Haldimann. Besonders bekannt wurde das in den dreissiger Jahren entstandene Stück von Joseph Kesselring durch seine Verfilmung 1944 – mit Cary Grant in der Hauptrolle.

Mit Teegeschirr, Weinkaraffe und Polstergruppe wird die Bühne der Mehrzweckhalle zum Wohnzimmer der Brewster Familie umgestaltet. Alle Requisiten sind vor Ort und bereit für ihren grossen Auftritt.

«Viele Dinge sind aus unserem Fundus, aber einiges haben wir neu besorgt», sagt Haldimann. So habe er gemerkt, dass es gar nicht so einfach sei, eine Pistolenattrappe zu beschaffen.

Für die Amateurschauspieler gilt es nun, sich an die Bühnenkulisse zu gewöhnen. «Ein verändertes Setting reisst viele Spieler schneller aus ihrer Figur», erklärt Haldimann.

Ebenfalls müssen sich die Darsteller an ihre Kostüme gewöhnen: Statt Jeans tragen sie nun Röcke und Anzugshosen. Doch die vierzehn Laienschauspieler lassen sich von diesen Hindernissen nicht unterkriegen. Voller Elan, Ehrgeiz und mit viel Freude am Spiel wird das Stück geprobt.

Die Texte sitzen bereits sehr gut, nur ab und zu muss der Souffleur aushelfen. Bereits seit Mitte August proben sie das Stück zwei Mal in der Woche.

Der Nachwuchs fehlt

«Eigentlich wollten wir dieses Jahr gar nicht auftreten», sagt Vereinspräsident René Seiler. «Aber zum Glück bestanden viele Mitglieder auf eine Vorführung.» Seit jeher ist es ein Anliegen des dramatischen Vereins, eher anspruchsvolle Stücke vors Publikum zu bringen.

«Es ist auch motivierend für die Spieler», sagt Haldimann. Doch mit einem grossen Publikum rechnet weder Haldimann noch Seiler. «Wir haben unser Stammpublikum, aber meist keinen grossen Auflauf», meint Seiler.

Es gebe im Schnitt bei anspruchsvolleren Stücken einfach weniger zu Lachen, obwohl das Stück natürlich neben Situationskomik auch einige Lacher bereithalte.

Aber nicht nur mit der Publikumszahl kämpft der seit 1903 bestehende Amateur-Theaterverein: Es fehlt auch an Nachwuchs. So stehen in diesem Jahr neben Vereinsmitgliedern auch drei externe Theaterbegeisterte auf der Bühne.

Termine: Freitag, 22. Januar, 20 Uhr; Samstag, 23. Januar, 20 Uhr; Sonntag, 24. Januar, 14.30 Uhr; Freitag, 29. Januar, 20 Uhr; Samstag, 30. Januar, 20 Uhr.