Tout Baden freut sich! Denn heute kommt Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey zu Besuch. Sie steht der Bevölkerung heute Red und Antwort.
Tout Baden freut sich! Denn heute kommt Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey zu Besuch. Man habe in jüngster Zeit oft Bundesratsmitglieder in Baden gehabt, sagt Stadtammann Stephan Attiger. «Es ist aber speziell, wenn eine Bundespräsidentin kommt und den Kontakt zur Bevölkerung sucht.» Die Stadt werde ihre Chancen wahrnehmen und ein guter Gastgeber sein, fügt Attiger an.
Heimliche Hauptstadt der Schweiz
Attiger sieht zumindest historisch einen guten Grund, der Stadt Baden einen Besuch abzustatten. «Schliesslich war Baden lange Zeit Tagsatzungsort der Eidgenossenschaft und heimliche Hauptstadt der Schweiz.»
Es mag sein, dass er der Aussenministerin die weltoffene Kleinstadt schmackhaft gemacht habe, sagt Vizeammann und Nationalrat Geri Müller mit Augenzwinkern. Den ehemaligen Präsidenten der aussenpolitischen Kommission freut es besonders, dass Calmy-Rey nach Baden komme. Die Bundespräsidentin sei keineswegs formell, sondern habe eine erfrischende Art, auf die Bevölkerung zuzugehen.
Auf den Besuch freuen sich natürlich die Genossinnen und Genossen der Stadt und der Region speziell. «Wir sind sehr stolz, dass Frau Calmy-Rey nach Baden kommt und werden sie bei ihrem Besuch wohlwollend empfangen, erklärt Martin Groves, Präsident der SP Baden.
Wie kommt die wohl weltwirtschaftlich nicht ganz unbekannte, jedoch weltpolitisch völlig unbedeutende Kleinstadt Baden zu dieser Ehre? Die az hat die Magistratin gefragt.
Frau Bundespräsidentin, wie häufig treffen Sie sich in irgendeiner Schweizer Gemeinde mit der Bevölkerung?
Micheline Calmy-Rey: Es gibt keinen festen Rhythmus. Bis anhin habe ich in diesem Jahr an vier solcher Begegnungen teilgenommen. Diese Treffen mit der Bevölkerung bedeuten mir viel. Ich will mir deshalb unbedingt die Zeit dafür nehmen.»
Was steht dabei im Vordergrund? Zu erfahren, wo der Bürgerin oder dem Bürger der Schuh drückt?
Der Draht zur Bevölkerung, der direkte Kontakt mit den Schweizerinnen und Schweizern und der Austausch über aktuelle Anliegen der Menschen in unserem Land – all das ist mir sehr wichtig. Regieren heisst auch zuhören. Ich möchte hören, was unsere Bürgerinnen und Bürger bewegt. Welche Freuden, Sorgen und Ideen sie haben.
Wie findet die Auswahl der Gemeinden statt?
Ich versuche, alle Sprachregionen und Landesteile der Schweiz zu berücksichtigen.
Was wissen Sie bereits über Baden?
Ich war bisher erst einige wenige Male in Baden und kenne das Städtchen nicht richtig. Auch deshalb freue ich mich sehr auf meinen Besuch vom Mittwoch.
Wenn Sie in Kontakt mit der Bevölkerung kommen, fürchten Sie sich dann nicht um Ihre Sicherheit?
Wir haben eine direkte Demokratie und regieren in der Schweiz nicht auf einer Wolke. Das ist gut so. Der direkte Kontakt zu den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ist zentral. Glücklicherweise ist das bei uns in der Schweiz bisher möglich. Und ich kann nur hoffen, dass dies auch weiterhin so bleibt.