Das «One-of-a-Million»-Festival setzt im kommenden Jahr einen Fokus auf Nachhaltigkeit.
Musikliebhaber kommen diesen Winter nicht zu kurz: Das Programm des 7. One-of-a-Million-Festival (OOAM) steht fest. 51 Acts aus 12 Ländern verwandeln die Stadt vom 3. bis 11. Februar in eine grosse Festivalbühne. «Davon sind 21 Bands aus der Schweiz. Das ist ein Bekenntnis zur Qualität der Schweizer Musikszene», sagt Festivalleiter Nik Fischer. Doch nicht nur deshalb setzt das Festival in diesem Jahr vermehrt auf Schweizer Künstler: «In Zukunft sollen weniger Musiker eingeflogen werden.» Ab 2017 steht das OOAM im Zeichen der Nachhaltigkeit.
«Wir wollen ein CO2-neutrales Festival kreieren», sagt Fischer. Deshalb sollen in den nächsten Jahren wenn möglich nur noch ausländische Künstler, die auf Tour sind, für das OOAM eingeladen werden. Auf diese Weise könne der CO2-Ausstoss reduziert werden. Für die 7. Ausgabe des Indoor-Festivals werden aber noch Künstler eingeflogen. Büsst mit dieser Massnahme das «One-of-a-Million» nicht an musikalischer Vielfalt ein? «Es ist kein Verzicht, sondern vielmehr eine Herausforderung», sagt Fischer und fügt an: «Zudem ist und bleibt das OOAM ein Entdecker-Event. Wir wollen vorwiegend unbekannteren Bands eine Plattform bieten.»
Doch diese müssen sich auf Verzicht vorbereiten: An Badener Festival essen die Künstler der Umwelt zuliebe vegetarisch. «Natürlich zwingen wir niemanden dazu, wer unbedingt Fleisch will, kriegt das auch», sagt Fischer. Doch damit nicht genug: Auch kommen an fast allen Konzert-Bars Mehrwegtrinkbecher zum Einsatz. Damit diese ihren Weg auch wirklich zurückfinden, gibt es ein Pfandsystem. Zudem wird der Strom für das Festival nur regional und aus erneuerbarer Energie gewonnen. Ermöglicht werde dies durch die Regionalwerke Baden AG, welche seit 2015 Partner des OOAM sind.
Gespart wird am nächsten Festival aber nicht nur beim Fleisch: Während an der 6. Ausgabe des Festivals Anfang dieses Jahres mit 20 Spielstätten so viele Lokale wie noch nie bespielt wurden, treten die Künstler 2017 lediglich an 17 Orten auf. «Weil es keine so grosse Nummer wie zuletzt etwa die Schweizer Musikerin Sophie Hunger geben wird, verzichten wir 2017 auf grosse Bühnen wie das Nordportal», erklärt Fischer.
Dafür zählen vier brandneue Locations zu den Spielorten des Indoor-Festivals, darunter der Gitarrenladen «Musical Box» in der Halde sowie der Kunstraum und das Musik-Restaurant «Prima Vista». «Zudem gibt es zum ersten Mal eine audiovisuelle Installation im Museum Langmatt», sagt Fischer.
Dort wird der Schweizer Künstler Thomas Kuratli alias Pyrit seine Kunst präsentieren. Was genau er zeigen wird, das weiss auch das Organisationskomitee noch nicht. Fischer: «Pyritt hat eine ‹Carte Blanche› erhalten, wir lassen uns überraschen.»
Weiterhin finden die Hauptkonzerte zeitversetzt und an verschiedenen Orten statt. Dadurch konkurrenzieren sich die einzelnen Künstler nicht und das Publikum müsse sich auch nicht für oder gegen eine Band entscheiden, so Fischer. «Wir wollen gute Gastgeber sein.» Jeder, der am Festival mithelfe, tue dies aus Überzeugung und mit viel Herzblut. Bezahlt werden bisher nur professionell Angestellte wie Ton- und Lichttechniker. Fischer: «Es ist jedes Jahr viel Zeit, die wir in das Festival investieren, doch es lohnt sich jedes Mal.»