Baden
Comexpo ist eröffnet: «Das Internet kann vieles, den Kontakt mit Kunden ersetzt es aber nicht»

Auf 220 Stände erstreckt sich die Gewerbeausstellung Comexpo im Trafo in Baden. Für die Bevölkerung gibt es einiges zu entdecken. Die lokalen Politiker gaben sich stolz über die Wirtschaftskraft der Region.

Daniel Vizentini
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Die Comexpo ist eröffnet
18 Bilder
Der Wettinger Gemeindeamman und Grossratspräsident Markus Dieth
Gefüllter Saal im Trafo
Roland Kuster, Vorstandsmitglied Aargauischer Gewerbeverband und Citycom Baden
Slam-Poet Simon Libsig sorgte für etwas Auflockerung
Nur eine Stunde nach Eröffnung füllte sich die Trafohalle allmählich
Die Lehrlinge des Bildungsnetzwerks zeigen vor Ort, wie ABB-Roboter oder 3D-Drucker funktionieren
Badenmobil macht sich stark für den Fahrradverkehr in der Stadt
Onkel Tom's Brocki zeigt die grösste Kuckucks-Standuhr der Welt
Die Eglin-Group trumpft auf mit 'Hau den Lukas'
Bei Franziska Schoop blüht Baden auf
Das Kantonsspital Baden steht bereit
Orchideen schmücken den Stand des Blumenhaus Erni
Graf Kaffee aus Baden samt edler Kaffeemaschine
Interessierte können gleich hinliegen und eine Probe-Schönheitskur geniessen
Verpflegungsstände von den Alpen bis zum Himalaya
Beim Stand von 'Paradeis' kann man essen wie im Paradies
Auch das Badener Tagblatt ist mit einem Stand vertreten

Die Comexpo ist eröffnet

AZ

Die Comexpo ist eröffnet. Bis am Sonntag steht das Trafo in Baden ganz im Zeichen des lokalen Gewerbes. Bei einem ersten Rundgang kurz nach Beginn der Ausstellung wird rasch klar: Vom Weinproduzenten über das Elektrizitätswerk, dem Blumenladen, dem Coiffeursalon oder dem Whiskyhändler scheint es in der Region wirklich an nichts zu fehlen. 220 Stände stehen insgesamt bereit, in denen sich die Besucher informieren und unterhalten lassen können.

Nach 2003 und 2008 im Tägerhard in Wettingen findet die Comexpo dieses Jahr erstmals in Baden statt. «Wir wollten die Comexpo unbedingt im neuen Trafo veranstalten, deshalb haben wir absichtlich auf dessen Eröffnung gewartet», sagte OK-Präsident Michael Wicki bei seiner Ansprache. Er ist überzeugt, dass solche Gewerbeausstellungen auch im Zeitalter des Internets weiterhin nötig sind. «Das Internet kann vieles, den Kontakt mit den Kunden ersetzt es aber nicht.»

Grussworte brachte auch Regierungsrat Stephan Attiger. «Unsere Region ist überproportional gewachsen. Das gehört dazu, wenn man wirtschaftlich attraktiv ist», sagte er. Gemäss ihm seien zwei Faktoren zentral für die wirtschaftliche Stärke der Region Baden: die Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften und die Verkehrsanbindung der Region. Und er versprach: «Punkto Erreichbarkeit werden wir vom Kanton grössere Investitionen in die Region tätigen.» Dabei wies er auf das Projekt der Limmattalbahn hin, das kommende Woche im Grossen Rat debattiert wird.

Wichtig: Raumplanung und Standortmarketing

Grossratspräsident und Wettinger Gemeindeammann Markus Dieth hob ebenfalls die Wichtigkeit einer guten Raumplanung für die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Region hervor. «Wir brauchen optimale Bedingungen für unser Gewerbe, dafür braucht es Grundlagen vonseiten der Politik.» Er erwähnte noch die Bedeutung des Standortmarketings an, bevor er das Mikrofon an den Badener Vize-Ammann Markus Schneider übergab.

Dieser fasste sich kurz, sagte, dass die «extrem hohe Lebensqualität» der Region Baden gepflegt werden müsste. Die für das Standortmarketing verantwortliche Stadträtin Ruth Müri kam nicht zu Wort. Vom Badener Stadtrat waren die meisten Mitglieder anwesend, Stadtammann Geri Müller fehlte, wie erwartet.

«Keine Handelshürden, keine unnötigen Gesetze, keine Steuern!»

Für klare Worte seitens des Gewerbes sorgte Roland Kuster vom Aargauischen Gewerbeverband und Präsident des Vereins Comexpo. «Die Politiker sind aufgerufen, den Handel von Hindernissen zu befreien. Tragen sie zu einer florierenden KMU-Landschaft bei», appellierte er an die anwesenden Politiker und forderte «die Abschaffung von Handelshürden, unnötigen Gesetzen» - und keine neuen Steuern.

Für etwas Auflockerung sorgte der Auftritt von Slam-Poet Simon Libsig. «Ich habe versucht, in der Ausstellerliste ein bisschen Poesie zu finden», sagte er und trug anschliessend «eine gewerbeübergreifende Liebesgeschichte» vor.