Coronavirus
«Covid git eus allne de Rescht!»: Hobbymusiker aus Spreitenbach veröffentlichen Lockdown-Song

In «Lockdown» besingen drei Hobbymusiker die Pandemie mit all ihren Folgen auf humorvolle Art und Weise. Entstanden ist das über Facebook verbreitete Werk in einem Spreitenbacher Proberaum.

Larissa Gassmann
Drucken
Die Spreitenbacher Christian Lienberger, Marcel Weber und Daniel Fischer.

Die Spreitenbacher Christian Lienberger, Marcel Weber und Daniel Fischer.

Quelle: zVg

Erst flimmert ein Mann mit Maske über den Bildschirm, dann folgen Bundesrat Alain Berset und ein Schlagzeuger. Im Hintergrund befinden sich ein Totenkopf sowie Bierdeckel und am Schluss wird ganz nebenbei beinahe eine Gitarre zerdeppert. Dazwischen schmettert ein Sänger passenderweise: «Das Virus git mir eifach de Rescht. Ich glaub ich spinne.»

Das bunte Chaos nennt sich «Lockdown» und wurde von den Spreitenbachern Daniel Fischer (49), Christian «Chrigi» Lienberger (48) und Marcel «Misli» Weber (52) Ende Januar in Form eines Musikvideos veröffentlicht. Zuerst nur auf Facebook, dann auch auf Youtube. Erstellt haben die Hobbymusiker von «SB36SoundLAB» ihren Song über die Pandemie aus Spass an einem Sonntag. «Wir wissen, dass wir eigentlich nicht singen können», sagt Daniel Fischer.

Das Video zum Song der drei Spreitenbacher.

Quelle: YouTube

Seit Jahren treffen sich die Kollegen einmal pro Woche zu Musik und Feierabendbier in einem Proberaum. Normalerweise ist dabei jeweils ein Bassist aus Bern und ein Sänger aus Gebenstorf mit von der Partie. In der Not mussten die drei Herren mitten im Lockdown nun aber selbst zum Mikrofon greifen. Somit war nach der Aufnahme eine Menge Feinarbeit nötig.

Drei Wochen wurde an Song und Video gearbeitet. Den kurzen Clip haben die Spreitenbacher mit ihrem Handy aufgenommen. Aus dem Jux wurde irgendwann Ernst. «Es war sicherlich auch die Idee, die Menschen aufzumuntern», sagt Fischer. Gleichzeitig habe man passend zum Zeitpunkt auch die Impf-Motivation in den Song packen wollen.

Die Musiker kennen sich seit dem Sandkasten

Aufgewachsen sind Fischer, Lienberger und Weber im Umkreis von 100 Metern rund um Proberaum und Studio. «Wir alle kennen uns seit dem Sandkasten», sagt Fischer. Vor fünf Jahren stiess er als Mundharmonikaspieler zur bereits bestehenden Band dazu. Normalerweise spielen die Hobbymusiker vor allem Rock, Blues, «oder was immer uns gerade Spass macht». Auftritte gab es bis jetzt noch keine, auch die bisher aufgenommenen Songs wurden zwar sauber abgelegt, aber nie publiziert. Dementsprechend gross war der Respekt vor einer Veröffentlichung.

Diese hat sich allerdings gelohnt: Auf Facebook wurde der Song über vierzigmal geteilt. Die Reaktionen fielen ausnahmslos positiv aus. «Eine riesige Freude» habe das Dreigespann daran gehabt. Nun wurde zusätzlich ein eigener Youtube-Kanal erstellt.

Sollte der Lockdown bald einmal zu Ende gehen, so haben die drei Musiker mitsamt den zuvor fehlenden Bandkollegen bereits das nächste Projekt am Start: «Der Song soll sich dann um das normale Leben drehen, das langsam wieder zurückkommt.»