Es spricht mehr dafür als dagegen, dass es gerade für jüngere Menschen nicht der allerletzte Griff zur Schachtel mit den Hygienemasken war.
An seiner Sitzung vom 2. Februar beschloss der Bundesrat, die Kontaktquarantäne sowie die Homeoffice-Pflicht aufzuheben. Weitere Lockerungen wurden in Aussicht gestellt. Am Mittwoch entscheidet die Landesregierung darüber, wie es weitergeht. So oder so: Es wird gelockert. Darunter fällt bekanntlich auch die Maskenpflicht.
Als reger Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Griff zur Maske an der Bushaltestelle bei mir längst zum Reflex geworden. Sie hat den Alltag erobert und sein Erscheinungsbild verändert. Neulich ging ich wegen besagter (Einweg-)Hygienemasken in einen lokalen Coop, wie so oft seit mittlerweile fast zwei Jahren, um mir zwei neue Schachteln mit je 50 Stück zu besorgen, denn sie waren mir wieder einmal ausgegangen. Als ich aus dem Laden rauslief, kam mir plötzlich diese eine Frage in den Sinn – die ebenfalls bereits seit zwei Jahren in meinem Gehirn herumgeistert und die ich lange nicht mehr auszusprechen wagte: War das jetzt gerade der letzte Maskenkauf?
Dafür spricht, dass Anfang März wohl kaum eine weitere Pandemie solchen Ausmasses ausbricht und die epidemiologische Lage gerade nicht schlecht aussieht. Dagegen spricht wiederum einiges mehr. Erstens kann es sein, dass eine neue, gefährliche Variante von Covid auftaucht. Zweitens ist es, im Massstab einer Seuche mit so vielen Todesopfern wie Covid-19, wahrscheinlich, dass nach rund 59 Jahren wieder eine Pandemie von ähnlichem Ausmass auftreten könnte, wie US-amerikanische Forscher berechnet haben.
Auch ich werde die Maske wohl noch einige Male vor dem Buseinstieg zücken, auch wenn sie bereits offiziell Geschichte ist und sie wohl so schnell aus dem Alltagsbild verschwinden wird, wie sie gekommen ist. Aber auch wenn das Muster, beim Verlassen der Wohnung zu kontrollieren, ob die Maske mit dabei ist, einmal abgelegt ist, hüte ich mich davor, es zu vergessen. Denn wer weiss, ob ich es nicht noch einmal in meinem Leben hervorholen muss.