Obersiggenthal
CVP befürchtet Mehrverkehr: Neuer Tunnelstandort für Oase?

Die CVP-Ortspartei ist unzufrieden mit dem Oase-Verkehrsprojekt und bringt neue Tunnelvarianten ins Spiel.

Pirmin Kramer
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So könnte der Tunneleingang bei der Siggenthalerbrücke aussehen. (Fotomontage)

So könnte der Tunneleingang bei der Siggenthalerbrücke aussehen. (Fotomontage)

Walter Schwager

Bis Freitag kann sich die Bevölkerung zu den Plänen des Kantons zur Ostaargauer Strassenentwicklung (Oase) äussern – diese sehen einen Tunnel ab der Siggenthalerbrücke durch den Martinsberg vor. Als grosse Oase-Verliererin sieht sich Obersiggenthal – 90 Prozent aller Einwohnerräte haben eine Petition unterschrieben, die sich gegen die Vorschläge des Kantons ausspricht. Die CVP Obersiggenthal begnügt sich aber nicht mit der Petition und reicht nun zusätzlich konkrete Alternativvorschläge ein. «Die vom Kanton erarbeitete Tunnelvariante am Standort Martinsberg in der Verlängerung zur Siggenthalerbrücke ist vielleicht die mit 0,5 Mia. Franken günstigste Variante. Wir lehnen sie aber aus vielen Gründen klar ab.» Durch den Martinsbergtunnel drohe Obersiggenthal Mehrverkehr aus allen Richtungen, zudem sei das Tunnelportal an der engsten Stelle geplant. Die Siggenthaler Wohnbevölkerung von zukünftig 20 000 Menschen werde im Verkehr ersticken, hochwertiger Wohnraum vorsätzlich zunichtegemacht.

Als erste Alternative präsentiert die CVP die Idee eines Petersbergtunnels, die bereits im vergangenen Jahrzehnt diskutiert wurde. Diese Variante führt entlang des Siedlungsperimeters Siggenthal von der Panzersperre bei der Chämihütte parallel zur Bahnlinie und mündet in einen Tunnel bei der Kiesgrube Lehner. «Der ganze Verkehr aus dem Unteren Aaretal sowie Deutschland inklusive des Schwerverkehrs könnte aufgenommen und direkt zur A1 geführt werden.» Das naturgeschützte Wasserschlossgebiet sei zwar minimal tangiert, «aber es stellt sich die Frage, ob wir die Bevölkerung im Siggenthal oder einen kleinen Naturbereich am Rande des Wasserschlosses erhalten wollen.»

Zweite Alternativ-Idee der CVP: Die Variante Schönegg mit Tunnel in Turgi. «Der Verkehr könnte dabei aus dem Siggenthal über die bestehende Schöneggstrasse und die Limmatbrücke unter der Zuglinie direkt auf das Tunnelportal bei der Auffahrt Wildenstich geführt werden.» Diese Variante mit einem Tunnel in Turgi würde helfen, den Verkehr in der Region gleichmässiger zu verteilen, ist die CVP überzeugt. Gleichzeitig müsste man den öffentlichen Verkehr noch weiter ausbauen, indem die Bahnhöfe Turgi und Station Siggenthal mit Park&Ride-Anlagen erschlossen werden.

«Leider haben wir es nicht geschafft, die anderen Obersiggenthaler Parteien mit ins Boot zu holen. Manche sind nicht einverstanden mit unsere Plänen, für andere kamen unsere Vorschläge zu kurzfristig. Wir sind aber überzeugt, dass unsere Vorschläge die Bevölkerung im Siggenthal vor einer Verkehrslawine schützen könnten», sagt der Obersiggenthaler CVP-Präsident Ferdinand Senn.