Baden
Dank Fusionen: Baden soll zu einer Grossstadt mit 60000 Einwohnern werden

Baden soll dank Fusionen bald auf eine Grösse von 60000 Einwohnern anwachsen. Das jedenfalls will die SP-Stadträtin Daniela Berger. So soll der Einfluss der Limmatstadt steigen.

Pirmin Kramer
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Im Wahlmagazin der SP Baden hat sich Stadträtin Daniela Berger zur künftigen Grösse Badens geäussert. Auf die Frage, wie viele Einwohner die Stadt in 20 Jahren haben werde, antwortete sie: «Dank Fusionen gestaltet die ganze Bevölkerung, inzwischen rund 60'000 Menschen, das Zusammenleben gemeinsam.» Mit seinen derzeit rund 18'500 Einwohnern schafft es Baden auf der Liste der grössten Gemeinden und Städte der Schweiz knapp in die Top 50.

Mit wie von Berger prognostiziert künftig rund 60'000 Einwohnern würde Baden zu den zehn grössten Städten des Landes zählen. Baden wäre ähnlich gross wie St. Gallen, Lugano oder Biel. «Fusionen zu einer Gemeinde in dieser Grösse sind für mich eine anzustrebende Vision», sagt Daniela Berger auf Anfrage. «Durch einen Zusammenschluss mit Wettingen, Neuenhof, Ennetbaden, Turgi und Obersiggenthal würde die Bevölkerung Badens auf 60'000 anwachsen.»

Aus Baden eine Grossstadt zu machen sei aus mehreren Gründen erstrebenswert, sagt Berger. «Bereits heute profitieren die angrenzenden Gemeinden von vielen Leistungen der Stadt Baden, sie können aber oft nicht mitbestimmen.» Durch Fusionen würden die Einwohner dieser Gemeinden wieder stärker in den Demokratieprozess eingebunden. «Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Bevölkerung in der Region sich bereits heute stark mit Baden identifiziert. Und viele Aufgaben, wie zum Beispiel die Verkehrsbelastung, enden nicht bei der Gemeindegrenze.»

Baden hätte mehr Macht in ganzer Schweiz

Vor drei Jahren scheiterte ein Zusammenschlussversuch zwischen Baden und Neuenhof. «Die Bevölkerung der angrenzenden Gemeinden sowie auch Badens von einem Zusammenschluss zu überzeugen, wird eine Herausforderung sein. Ich wünsche mir, dass künftig auch eine Fusion mit Wettingen möglich wird, was derzeit viele als undenkbar bezeichnen», so Berger. Denn die Gemeinden würden immer stärker zusammenwachsen, die gegenseitige Abhängigkeit nehme zu, und Fusionen seien im Interesse der ganzen Region, sagt Berger.

Ausserdem wäre Baden als Grossstadt eine viel gewichtigere Stimme als bisher, nicht nur im Kanton, sondern in der ganzen Schweiz. Dass Baden seinen viel zitierten Charme verlieren könnte, glaubt Berger nicht. «Die schöne Innenstadt und das Zentrum würden bestehen bleiben – daran ändert sich nichts, wenn die Stadtgrenzen sich ausweiten.»