Spreitenbachs Gemeindeammann Josef Bütler tritt zurück. Seine Familie wurde bedroht. Ins Detail will er nicht gehen. Ein Interview auf SF war einer der Auslöser, warum er bedroht wurde. Er äusserte sich darin positiv zum Zusammenleben mit Ausländern.
Spreitenbachs Gemeindeammann Josef Bütler (FDP) tritt zurück. Seine Familie wurde bedroht und belästigt. Für Kenner kam sein Rücktritt überraschend. Ins Detail wollte Josef Bütler gegenüber den Medien bisher nicht gehen, doch klar ist: Ein Interview auf SF war einer der Auslöser, warum er bedroht und belästigt wurde.
Das Schweizer Fernsehen sendete Ende August in «Schweiz Aktuell» eine Reportage über Spreitenbach zum Thema Parallelgesellschaft und einem Tötungsdelikt eines Kosovaren. Am Ende der Reportage kam der Gemeindeammann Josef Bütler zu Wort. Und das hatte er im SF gesagt (Auszug, das Interview in voller Länge ist im SF-Beitrag einzusehen):
Würden Sie als Gemeindeammann wünschen, dass Spreitenbach nicht so eine Entwicklung machte in den letzten 40 Jahren?
Josef Bütler: Nein, überhaupt nicht.
Wie schätzen Sie das Zusammenleben von Schweizern und Ausländern ein, (...) es scheint ein wenig ein Ghetto zu sein.
Mich stört der Ausdruck Ghetto. Wir haben in Spreitenbach eine hohe Lebensqualität, das schätzen die Leute, die hier wohnen.
Mehr als die Hälfte der Einwohner Spreitenbachs sind Ausländer. Was heisst das für Sie?
Es ist eine herausfordernde Bereicherung. Es ist nicht immer einfach, man hat auch Konflikte miteinander. Es braucht klare Regeln, klare Grundsätze. Die setzen wir durch. Aber es ist eine ganz grosse Bereicherung. Man sieht das auch an der Schule. Die Kinder haben Gspänli und das ist nicht der Ausländer X oder der Schweizer Y sondern das ist ein Spreitenbacher. Und ich selber, der da vor über 30 Jahren zur Schule ging, habe das selbst miterlebt. Damals waren es die Italiener und Spanier. Heute sind das meine Nachbarn und ich darf sagen, das sind zum Teil die grösseren Bünzlischweizer als ich.
Nach diesem Interview, in dem er die ausländischen Bewohner Spreitenbachs verteidigte, wurde er von mehreren Schweizern bedroht, sagte er Tele M1.